A (1929)
A (Ton-Name). In der heutigen, immer von c aus neue Oktavlagen unterscheidenden Ordnung (vgl. die Tabelle Artikel Liniensystem) ist der Anfangsbuchstabe des Alphabets an die sechste Stelle gerückt (c-d-e-f-g-a-h); als diese Art der Buchstabentonschrift (siehe dort) aufkam (im 9. Jahrhundert oder noch früher), stand dagegen A zu Anfang der Reihe: A-B-C-D-E-F-G (anfänglich auch weiter bis P). Der Buchstabe H ist in diese Reihe eigentlich nur durch eine Verwechslung gekommen (Drucktype h für ♮). Bei den romanischen Völkern hat der der Solmisation (siehe dort) entstammende Zusatzname La den Buchstaben verdrängt. Vgl. Artikel B, Grundskala und Schlüssel.
A (Stimmton). Schon bei den alten Griechen war der unserem (klein) a entsprechende Ton derjenige, welcher beim Stimmen der Kithara zum Ausgangspunkt genommen wurde (vgl. Riemann, Handb. der MG. I, 1, 2. Aufl., im Register unter Hormasia); die a-Saite wurde niemals umgestimmt. Jetzt wird im Orchester allgemein nach dem eingestrichenen a (a1) gestimmt. In Deutschland und Frankreich haben auch die Stimmgabeln, nach denen die Klaviere gestimmt werden, die Tonhöhe des a1 (oder a2), während sie in England [um 1930] noch vielfach c2 geben. Vgl. Kammerton.
A (Akkordbezeichnung). In theoretischen Werken (seit Gottfried Weber) werden auch Buchstaben mit der Bedeutung von Akkorden gebraucht; dann bedeutet A den A-Dur-Akkord, a den A-Moll-Akkord usw. In der auf dem Gegensatz von Dur und Moll aufgebauten dualistischen Harmoniebezeichnung (von Oettingen, Riemann) bedeutet a+ oder auch nur a den A-DurAkkord und 0a den Mollakkord unter a (D-Moll-Akkord); vermittelnde Theoretiker (Marschner, Schreyer, Krehl) bezeichnen aber mit 0a den A-Moll-Akkord. Vgl. Klangschlüssel.
A (Ältere Tonartbezeichnung). Der Buchstabe A mit einem beigeschriebenen Kreuz zur Bezeichnung der Tonart (z. B. Sinfonia ex A#) bedeutete früher A-Dur; im Gegensatz dazu bedeutete a♮ oder a♭ A-Moll. Noch bis über die Mitte des 18. Jahrhunderts bezeichnete man die Tonarten in dieser Weise, also: F# = F-Dur, E♮ oder E♭ = E-Moll, D♮ oder D♭ = D-Moll, D# = D-Dur usw. Dagegen bedeutet in älteren theoretischen Werken (z. B. bei Werckmeister) A dur den Ton a und A moll den Ton as (als große bzw. kleine Terz von F).
A als Marke auf einem Stimmbuch ist so viel wie Altus (C = Cantus, T = Tenor, B = Bassus, V = Quintus (Zahl 5) oder Vagans - siehe dort). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1]