Autor: Alfred Einstein

Antizipation (1929)

Antizipation (lateinisch: Anticipatio, "Vorausnahme") nennt man in der Harmonielehre die Vorausandeutung einer Harmonie, den verfrühten Eintritt von Tönen, die dem auf die nächste schwere Zeit folgenden Akkord angehören, und die zu der Harmonie, während...

Krummbogen (1929)

Krummbogen die krummen Aufsatz- und Einsatzstücke, durch die Naturhörner und -trompeten in tiefere Stimmung gebracht werden, also z. B. aus F-Hörnern Es-Hörner werden. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 964]

Kropf (1929)

Kropf heißen in der Orgel die rechtwinklig geknickten Röhren, mittels deren die Kanäle an die Bälge resp. die Nebenkanäle an den Hauptkanal und an die Windladen angesetzt sind. Wird ein Kanal durch zwei Bälge...

Antiphonarium (1929)

Antiphonarium, Antiphonarius, Antiphonale, die Zusammenstellung der antiphonen Gesänge der Messe (Introitus Offertorum und Communio). Neben dem Antiphonarium Missarum unterschied man noch Antiphonarium Officii, das die antiphonen Gesänge außerhalb der Messe (im Stundenoffizium) enthielt. Die...

Antiphon, antiphonisch (1929)

Antiphon, antiphonisch (gegenklingend) hieß im späteren Altertum (zuerst in den pseudoaristotelischen Problemen) das Intervall der Oktave, das einzige, welches die Griechen als Zusammenklang ausübten. Vgl. Paraphonie. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 51]

Antiphona (1929)

Antiphona (Antiphon, französisch: Antienne, englisch: Antiphon), eigentlich ein Wechselgesang zwischen zwei Chören (Halbchören), und zwar, entsprechend dem Wortsinn (vgl. Antiphon) wahrscheinlich eines (natürlich unisonen) Chors von Männerstimmen und eines von Knabenstimmen, einer der ältesten...

Anschluß-Motive (1929)

Anschluß-Motive [heutige Schreibweise: Anschlussmotive] heißen Motive, welche nach einer Schlusswirkung (sie bestätigend oder verändernd) angehängt sind und das Gewicht des Schlusswertes durch solche Beziehung auf denselben überbieten, ohne doch die Taktordnung oder den Periodenbau...