Musiklexikon: Was bedeutet Grundton?

Grundton (1882)

Grundton heißt in der Generalbasslehre derjenige Ton, welcher beim terzenweisen Aufbau des Akkords der tiefste ist, zum Beispiel c in c-e-g oder g in g-h-d-f.

Liegt der Grundton im Bass, so erscheint der Akkord in Grundlage. Liegt er in einer anderen Stimme, so hat man eine Umkehrung vor sich (siehe Durakkord, Mollakord etc.). [Riemann Musik-Lexikon 1882, 346]

Grundton, Hauptton (1840)

Grundton, richtiger Hauptton, Tonique (franz.). Derjenige Ton, dessen diatonische Tonleiter einem Musikstück zum Grunde gelegt und herrschend ist und dessen Dreiklang sowohl am Anfang als am Ende des Tonstücks gehört werden muss, um demselben Einheit zu verschaffen.

Im weiteren Sinne nennt man auch Grundton den tiefsten Ton eines jeden Akkordes. Vergleiche Hauptton[Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 184f]

Grundton (1802)

Grundton bezeichnet im engeren Sinne des Wortes denjenigen Ton, dessen harte [Dur] oder weiche [Moll] Tonleiter die Hauptgrundlage eines Tonstückes ausmacht, oder [= bzw.] den Grundton derjenigen Tonart, in welcher ein Tonstück gesetzt ist. In einem weiteren Sinne versteht man darunter auch den Grundton derjenigen Tonart, in welche sich die Modulation in der Folge eines Tonstückes hinwendet. In diesem Falle bedient man sich lieber zu seiner Bezeichnung, um ihn von dem Grundtone der Haupttonart zu unterscheiden, des Wortes Tonika.

Im weitesten Sinne hingegen versteht man unter dem Worte Grundton den tiefsten Ton eines jeden besonderen [einzelnen] Akkordes, weil er gleichsam den übrigen Intervallen zur Grundlage dient. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 705]