Musiklexikon: Was bedeutet Tonika?

Tonika (1865)

Tonika, Nota finalis, principalis, der Grundton einer Tonart, die Prime oder erste Stufe einer diatonischen Skala. Die Tonika von C-Dur oder C-Moll ist also die Stufe C. Nota finalis heißt sie, weil mit ihr der vollkommene Ganzschluss gemacht wird.

Auf ein Tonstück bezüglich pflegt man unter Tonika den Grundton der Haupttonart desselben zu verstehen, doch wendet man die Bezeichnung auch auf die Grundtöne von Nebentönen an, in welche die Modulation übergeht, nennt die Tonika einer solchen Nebentonart auch Nebentonika. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 872]

Tonica (1879)

Tonica [heutige Schreibweise: Tonika] (vom Griechischen), der erste Ton, der Grundton, die Prime jeder diatonischen Tonleiter, welche einem Tonstück zu Grunde liegt (daher Haupt- oder Grundton), in welchem es gesetzt ist oder von dem Gesang und Harmonie ausgehen und womit sie auch wieder schließen.

Im Laufe des Tonstücks wird die Tonika freilich oft durch Ausweichung und Modulation verändert oder gleichsam verwischt und eine andere an ihre Stelle gesetzt.

Den fünften Ton von der Tonika aufwärts gerechnet bezeichnet man als Dominante (siehe dort). Der Akkord, welcher auf der Tonika ruht, ist jedesmal der vollkommene Dreiklang. [Riewe Handwörterbuch 1879, 262]

Tonica, nota finales, nota principalis (1882)

Tonica [heutige Schreibweise: Tonika] (nota finales, principalis, französisch: tonique), der Grundton der Tonleiter und dementsprechend der Tonart, ist als solcher der ohnstreitig wichtigste Ton derselben. Die Bewegung der Tonleiter geht von ihm aus und kehrt zu ihm zur Ruhe zurück. Er bestimmt den Verlauf und damit in gewissem Grade den Charakter der Tonleiter und Tonart. [Reissmann Handlexikon 1882, 564]

Tonica, Tonique (1840)

Tonica [Tonika], Tonique (französisch), der jedesmalige Grundton eines Tonstücks, die erste Stufe (Prime) der Tonleiter. Der Akkord der Tonika [ist] also der Dreiklang der Tonart, in welcher sich der Satz bewegt, in C z. B. C-e-g.

Die erste Stufe einer Tonart, in welche ausgewichen wird, ist Nebentonika. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 469f]

Tonica (1802)

Tonica [heutige Schreibung: Tonika]. Mit diesem Worte bezeichnet man den Grundton derjenigen Tonart, in welcher sich die Modulation aufhält. Der Grund- oder Hauptton eines Tonstückes, das ist, der Grundton derjenigen Tonart, in welcher es gesetzt ist, bleibt unabänderlich. Wenn man daher, sobald die Modulation in eine verwandte Tonart übergeht, von dem Grundtone derselben sprechen wollte, so müsste man sagen, der Grundton der Tonart der Quinte oder der Grundton der Tonart der Sexte usw. Statt dieser Weitläufigkeit sagt man lieber Tonika.

Die Tonika ist demnach von dem Haupttone eines Tonstückes darin unterschieden, dass sie bei dem Übergang in eine andere Tonart ihren Platz verändert, da hingegen der Hauptton eines Tonstückes durch das ganze Tonstück hindurch ebenderselbe bleibt.

Wenn von dem Akkord der Tonika gesprochen wird, versteht man daher ebenfalls den Dreiklang des Grundtones derjenigen Tonart darunter, in welcher sich die Modulation befindet. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 1554f]