Die übermäßige Prime bei Mozart

War es Wolfgang Amadeus Mozart, der als erster die übermäßige Prime im mehrstimmigen Satz, also in der Harmonie, einsetzte? Der Lexikograf August Gathy konstatiert dies in seinem Musiklexikon von 1840:

"Mozart war der erste, der in der Ouvertüre zum Don Juan es wagte, die übermäßige Prime (jedoch in der Oktave) im Zusammenklange erscheinen zu lassen."[Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 368]

Gathy gibt folgendes Notenbeispiel, in dem im zweiten Takt die erste Violine vom d zum dis wechselt (rot markiert), während Viola und Violoncello weiterhin auf dem Grundton d bleiben:

übermäßige Prime bei Mozart (Gathy 1840)


Alle Informationen zum Intervall der Prime - als übermäßige und als reine, die im 19. Jahrhundert auch vollkommene Prime genannt wurde, und auch zur Frage, ob die reine Prime überhaupt zu den Intervallen zu rechnen sei - gibt's in unserem historischen Musiklexikon: Prime.