A, a (1882)

A ist in unserem Tonsystem der sechste Ton der diatonischen, der zehnte der chromatischen Tonleiter, und zwar bezeichnet man mit diesem [großgeschriebenen] Buchstaben das A der großen Oktave. Das A der eingestrichenen Oktave - a' oder a1 - ist jetzt allgemein als Stimmton angenommen. Doch fehlte es immer noch an Übereinstimmung in der Feststellung der absoluten Tonhöhe desselben. Erst seit dem 18. Jahrhundert verfährt man mit größerer Genauigkeit bei Anwendung und Zählung der Tonschwingungen und erst in unserem Jahrhundert [19. Jh.] wurden energische Versuche zu einer Einigung über eine Normalstimmung gemacht. Die nachfolgende Zusammenstellung zeigt die große Ungleichheit und wie rapid die Stimmung allmählich in die Höhe ging:

Paris:
1788: a' = 409 Schwingungen [pro Sekunde]
1821: a' = 431 Schwingungen
1833: a' = 434 Schwingungen
1852: a' = 449 Schwingungen

Berlin:
1759: a' = 427 Schwingungen
1821: a' = 437 Schwingungen
1833: a' = 442 Schwingungen
1858: a' = 443 Schwingungen

Petersburg:
1771: a' = 417 Schwingungen
1796: a' = 437 Schwingungen
1830: a' = 453 Schwingungen
1857: a' = 460 Schwingungen

Den hieraus erwachsenden zahlreichen Übelständen machte Frankreich ein Ende, indem durch eine aus Gelehrten und Fachmännern zusammengesetzte Kommission das a' auf 437,5 Schwingungen [pro Sekunde] für Frankreich festgesetzt wurde, und dieser Normalton fand auch in anderen Ländern allgemeine Billigung. [Reissmann Handlexikon 1882, 1]