Musiklexikon: Was bedeutet Transponieren?

Siehe auch: Transposition.

Transponiren (1882)

Transponiren [heutige Schreibung: Transponieren] heißt, einen Tonsatz in eine andere als die ursprüngliche Tonart übertragen. Wir konnten unter Tonart und Tonleiter schon zeigen, dass unser Tonsystem auf solcher Transposition beruht. Wir machen eine (resp. zwei) Tonleitern: die C-Dur- (und A-Moll-)Tonleiter zu Normaltonleitern und bilden dann auf jeder Stufe der chromatischen Tonleiter eine neue, jener Normaltonleiter ganz gleich konstruierte Tonleiter nach. Wenn wir also auf dem Ton "des" eine neue Tonleiter unter genauer Beobachtung der Verhältnisse der Normaltonleiter erbauen, so erhalten wir die Des-Dur-Tonleiter - oder wir haben die C-Dur-Tonleiter nach Des-Dur transponiert. Dies Verfahren lässt sich natürlich auf ganze Tonsätze anwenden. [Reissmann Handlexikon 1882, 569]

Transponiren (1879)

Transponiren [heutige Schreibweise: Transponieren], französisch: transposer, übersetzen, versetzen; das Nachbilden, Versetzen, Übertragen einer Melodie oder eines ganzen Tonstücks in eine andere Tonart, als in welcher sie ursprünglich geschrieben ist, unter Beibehaltung derselben Tonordnung, d. h. derselben Aufeinanderfolge der ganzen und halben Töne [der Ganz- und Halbtonschritte] und übrigen Tonschritte [Intervalle].

Das Transponieren wird durch verschiedene Stimmungen der Instrumente, auch zur Bequemlichkeit der Sänger veranlasst, wenn diesen in den vorzutragenden Partien hohe und tiefe Töne vorkommen welche nicht mehr im Bereich ihrer Stimme liegen. Transponieren ist auch die Setzart, indem man dieselbe melodische Phrase auf verschiedenen Stufen der Tonleiter wiederholt. [Riewe Handwörterbuch 1879, 267]

Transponiren (1840)

Transponiren [Transponieren] (französisch: Transposer), ein Tonstück aus der vorgeschriebenen Tonart in irgendeine andere versetzen – eine gute Übung, in welcher die Organisten bewandert sein müssen, weil bei Kirchenmusiken die Blasinstrumente nicht nach der Orgel gestimmt werden können. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 472]