Musiklexikon: Was bedeutet F-Schlüssel?

F-Schlüssel

Baßschlüssel (1882)

Baßschlüssel [Bassschlüssel] heißt der F-Schlüssel auf der vierten Linie. In früheren Jahrhunderten kamen auch der G-Schlüssel und F-Schlüssel, wie heute [um 1880] noch der C-Schlüssel, auf verschiedenen Linien vor:

Bassschlüssel

Bassschlüssel sowie Baritonschlüssel und Subbassschlüssel

[Riemann Musik-Lexikon 1882, 75]


Entwicklung des F-Schlüssels

grafische Entwicklung des F-Schlüssels (Klick zum Vergrößern)

[Riemann Musik-Lexikon 1882, 250]

Baßschlüssel, F-Schlüssel (1802)

Baßschlüssel [Bassschlüssel] ist derjenige, den man auch den F-Schlüssel nennt und vermittelst dessen angezeigt wird, auf welche Linie des Liniensystems das kleine f zu stehen kommen soll. Heutzutage bedient man sich dieses Schlüssels nur auf der zweiten Linie von oben, z. B. [oberes Beispiel]:

F-Schlüssel (Koch 1802)

F-Schlüssel auf unterschiedlichen Linien

Ehedem wurde er auch auf die erste Linie gesetzt und der tiefe Bass genannt. Oder man setzte ihn auf die mittlere Linie und nannte ihn den hohen Bass. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 226f]

F-Schlüssel, Bassschlüssel (1874)

F.-Schlüssel (französisch: clef de fa; italienisch: chiave die fa), ein Zeichen, welches aus einem kreisförmigen Zuge besteht, um die - von unten gezählt - vierte Linie des Notensystems geschlungen wird und anzeigt, dass auf dieser Linie das f zu notieren ist. Da dadurch, dass f auf einer oberen Linie notiert wird, den gangbaren tieferen Tönen (Bass) des Tonreichs die Möglichkeit geschaffen ist, meist innerhalb des Systems eine Stelle zu erhalten, so gibt man dem F.-Schlüssel auch den Namen Bassschlüssel.

F-Schlüssel, alte Formen (Mendel 1874)

F-Schlüssel, alte Formen (Mendel 1874)

Ehemals setzte man diesen Schlüssel auf die dritte, vierte oder fünfte Linie, je nachdem die Klänge, welche notiert werden sollten, höher oder tiefer lagen, und nannte dem entsprechend den letzteren den tieferen, den ersteren den hohen und den mittleren schlechtweg den Bassschlüssel. Alle drei Schlüssel findet man noch häufig in Notendrucken aus dem 16. und 17. Jahrhundert vertreten. Siehe auch Notenschrift. [Mendel Musikalisches Lexikon 1874, 75]