Musiklexikon: Was bedeutet As-Moll?

As moll (1865)

As moll [As-Moll], die auf den Ton As als Grundton errichtete Transposition der Molltonart. Als Paralleltonart von Ces-Dur wird sie mit sieben am Schlüssel notiert, jede ihrer Tonstufen ist also um einen halben Ton erniedrigt: As B Ces Des Es Fes Ges. Dieser vielen Vorzeichen wegen macht man von dieser Tonart verhältnismäßig selten Gebrauch als Haupttonart eines Satzes und bedient sich statt ihrer lieber der Tonart Gis-Moll, welche nur fünf hat. Als Nebentonart kommt sie im Modulationsgang häufig genug vor. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 68]

As-moll (1870)

As-moll [As-Moll] ist diejenige Tonart des modern-abendländischen diatonischen Tongeschlechtes, deren Tonfolge, da diese Tonart der Mollgattung angehört, der Skala der Normal-Tonart dieser Tongattung, A-Moll, nachgebildet ist, und zwar auf der um einen halben Ton erniedrigten ersten oder achten Stufe derselben.

Indem so der Anfangston der Normal-Tonart erniedrigt worden, ist daraus die Notwendigkeit entsprungen, um die zu bildende Tonleiter der normalen analog zu machen, jede aufsteigend oder absteigend folgende [Note] ebenfalls zu erniedrigen, wonach die Skala der As-Moll-Tonleiter: As, B, ces, des, es, fes, ges und as wird. Natürlich kann diese Tonleiter auch in jeder Weise in die verschiedenen Spezies der A-Moll-Tonleiter modifiziert werden, welche Modifikationen hier aber aus Gründen, die das Nachfolgende klar ergeben, weggelassen worden sind.

Da man denselben Ton des Tonreiches nach der gleichschwebenden Temperatur, wenn dieser zwischen zwei durch einfache Sprachlaute benannten diatonischen Stufen der C-Dur-Tonleiter liegt, in zweifacher Art benennen kann, was für den Ton as noch die Benennung gis ergäbe, und solche Töne als vollkommen gleiche betrachtet, die in den Gesetzen über die Anordnung der Töne in den Skalen, selbst in denen der verschiedenen Tongattungen, für maßgebend erachtet werden, so hat man die Notierung der Tonart Gis-Moll - als weniger kompliziert - stets der in As-Moll vorgezogen, wenn man überhaupt ein Tonstück auf diesen Ton des Tonreichs begründen wollte. [Mendel Musikalisches Lexikon 1870, 312f]