Musiklexikon: Was bedeutet Ces-Dur?

Ces-dur (1872)

Ces-dur [heutige Schreibweise: Ces-Dur] (italienisch: Do bemolle maggiore, französisch: Ut bémol majeur, englisch: C flat major), ist eine der 24 Durtonarten, die als selbstständige Tonart fast gar nicht in Gebrauch genommen wird. Sie hat nämlich bei ihrer Notierung die Anwendung von 7 notwendig. Da der Grundton der Durtonart ohne Vorzeichnung c ist, so muss die Erniedrigung der Basis dieser Tonart um einen Halbton die Erniedrigung aller anderen Stufen der Skala um dieselbe Größe fordern. Weil nun ces in der gleichtemperierten Tonleiter gleich h (siehe ces) ist, H-Dur jedoch nur fünf Versetzungszeichen (Kreuze) bedarf, so ist diese Tonart als selbstständige statt Ces-Dur in Gebrauch.

Seltener kommt Ces-Dur im Laufe der Modulation in Gebrauch, wo es dann auch wohl, um nicht durch schnellen Wechsel der Be [sic] und Kreuze die Lesart zu erschweren, mit allen Erniedrigungszeichen aufgeschrieben wird, obgleich dies auf die Tonwirkung gar keinen Einfluss ausübt. Letzteres kann jedoch auch der Fall sein. Schreibt man zum Beispiel für Blechblasinstrumente und gerät nach Ces-Dur, so muss man jedenfalls auch in dieser Tonart das Tonstück aufschreiben, weil sonst die Modulation bei der Ausführung sehr unrein werden würde (siehe Blechinstrumente). Dies wäre demnach auch der einzige Fall, in dem man von einem Ces-Dur in Schrift und Ton wirklich zu reden berechtigt wäre. [Mendel Musikalisches Lexikon 1872, 358]

Ces dur, Ces moll (1840)

Ces dur [Ces-Dur], mit sieben b, und Ces moll [Ces-Moll], mit zehn b Vorzeichnung, sind nicht gebräuchlich, höchstens bei Ausweichungen anwendbar. Man bedient sich statt derselben der nur enharmonisch verschiedenen Tonarten H-Dur und H-Moll. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 64]

Ces-dur (1882)

Ces-dur (italienisch: do bemolle maggiore, französisch: ut bémol majeur, englisch: c flat major), die auf ces erbaute Durtonart, die indess der Schwierigkeit ihrer Ausführung halber - sie braucht sieben b als Vorzeichnung - als selbständige Tonart äußerst selten vorkommt, während sie auf dem Wege der bloßen Ausweichung und zur Ausstattung anderer Tonarten häufiger in Verwendung kommt. [Reissmann Handlexikon 1882, ]