Tonica [heutige Schreibung: Tonika]. Mit diesem Worte bezeichnet man den Grundton derjenigen Tonart, in welcher sich die Modulation aufhält. Der Grund- oder Hauptton eines Tonstückes, das ist, der Grundton derjenigen Tonart, in welcher es gesetzt ist, bleibt unabänderlich. Wenn man daher, sobald die Modulation in eine verwandte Tonart übergeht, von dem Grundtone derselben sprechen wollte, so müsste man sagen, der Grundton der Tonart der Quinte oder der Grundton der Tonart der Sexte usw. Statt dieser Weitläufigkeit sagt man lieber Tonika.
Die Tonika ist demnach von dem Haupttone eines Tonstückes darin unterschieden, dass sie bei dem Übergang in eine andere Tonart ihren Platz verändert, da hingegen der Hauptton eines Tonstückes durch das ganze Tonstück hindurch ebenderselbe bleibt.
Wenn von dem Akkord der Tonika gesprochen wird, versteht man daher ebenfalls den Dreiklang des Grundtones derjenigen Tonart darunter, in welcher sich die Modulation befindet. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 1554f]