Musiklexikon: Was bedeutet Grundton?

Grundton (1882)

Grundton heißt in der Generalbasslehre derjenige Ton, welcher beim terzenweisen Aufbau des Akkords der tiefste ist, zum Beispiel c in c-e-g oder g in g-h-d-f.

Liegt der Grundton im Bass, so erscheint der Akkord in Grundlage. Liegt er in einer anderen Stimme, so hat man eine Umkehrung vor sich (siehe Durakkord, Mollakord etc.). [Riemann Musik-Lexikon 1882, 346]

Grundton (1865)

Grundton

  1. eines Akkordes: derjenige Ton, auf dem der terzenweise Aufbau des Akkordes sich erhebt, zu dem also die übrigen Intervalle des Dreiklanges im Verhältnis von Terz und Quint, die des Septimenakkordes im Verhältnis von Terz, Quint und Septime erscheinen. Also z. B. in den Akkorden C-E-G und C-E-G-B der Ton C, gegen den die übrigen Intervalle eine Terz, Quint und Septime ausmachen. Von den Umkehrungen der Akkorde her ist bekannt, dass der Grundton seine Stelle als tiefster Ton mit einem der über ihm liegenden Akkord-Intervalle vertauschen kann, ohne darum sein Wesen als Grundton aufzugeben.
  2. einer Tonart, die Tonika: derjenige Ton, auf welchem ihre diatonische Dur- oder Mollskala errichtet wird und auf den die ganze Tonbewegung innerhalb der Tonart sich zurückbezieht; als Grundton des tonischen Dreiklanges Ausgangs- und Endpunkt der Tonart auch im harmonischen Sinne.
  3. eines Tonstückes: der Ton, dessen harte oder weiche Tonleiter die Hauptgrundlage desselben ausmacht, der Grundton oder die Tonika der Haupttonart des Tonstückes. Die Benennung Tonika ist vorzuziehen, um diesen Grundton der Haupttonart des Tonsatzes von den Grundtönen der verschiedenen Nebentonarten, in welche die Modulation im Verlaufe des Satzes sich wendet, zu unterscheiden.

[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 393]

Grundton, Hauptton (1840)

Grundton, richtiger Hauptton, Tonique (französisch). Derjenige Ton, dessen diatonische Tonleiter einem Musikstück zum Grunde gelegt und herrschend ist und dessen Dreiklang sowohl am Anfang als am Ende des Tonstücks gehört werden muss, um demselben Einheit zu verschaffen.

Im weiteren Sinne nennt man auch Grundton den tiefsten Ton eines jeden Akkordes. Vergleiche Hauptton[Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 184f]

Grundton (1802)

Grundton bezeichnet im engeren Sinne des Wortes denjenigen Ton, dessen harte [Dur] oder weiche [Moll] Tonleiter die Hauptgrundlage eines Tonstückes ausmacht, oder [= bzw.] den Grundton derjenigen Tonart, in welcher ein Tonstück gesetzt ist. In einem weiteren Sinne versteht man darunter auch den Grundton derjenigen Tonart, in welche sich die Modulation in der Folge eines Tonstückes hinwendet. In diesem Falle bedient man sich lieber zu seiner Bezeichnung, um ihn von dem Grundtone der Haupttonart zu unterscheiden, des Wortes Tonika.

Im weitesten Sinne hingegen versteht man unter dem Worte Grundton den tiefsten Ton eines jeden besonderen [einzelnen] Akkordes, weil er gleichsam den übrigen Intervallen zur Grundlage dient. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 705]