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Musiklexikon: Was bedeutet Dezime?

Übersicht Dezimen:
Benennung Halbtonschritte Beispiel
 
kleine Dezime 12 + 3 = 15
reine Oktave + kleine Terz
 		 c-es'
große Dezime 12 + 4 = 16
reine Oktave + große Terz
 		 c-e'
verminderte Dezime 12 + 2 = 14
reine Oktave + verminderte Terz
 		 c-eses'
übermäßige Dezime 12 + 5 = 17
reine Oktave + übermäßige Terz
 		 c-eis'

Siehe auch: Decima

Rubrik: Dezime / Musikalisches Lexikon 1802 | Autor:

Decime (1802)

Decime [heutige Schreibweise: Dezime]. Ein Intervall von zehn Stufen, zum Beispiel C-e. Eigentlich ist sie die Terz von der Oktave ihres Grundtones und sie wird in der Harmonie jederzeit als eine Terz behandelt. Daher unterscheidet man sie auch in keinem Falle von der Terz, ausgenommen

  1. in dem doppelten Kontrapunkte, wo in Absicht auf die Höhe ein Unterschied zwischen dem Kontrapunkt in der Dezime und dem in der Terz ist, ungeachtet dabei die Regeln der Harmonie zwischen beiden Intervallen keinen Unterschied machen (siehe doppelter Kontrapunkt).
  2. Bei der Bezeichnung des Generalbasses, im Falle die None über sich in die Terz geht, die alsdann der Deutlichkeit wegen mit der Zahl 10 bezeichnet wird, zum Beispiel:

    Dezime (Koch 1802)

    Dezime im Generalbass

[Koch Musikalisches Lexikon 1802, 409f]

Rubrik: Dezime / Musikalisches Lexicon 1865 | Autor:

Decime (1865)

Decime [Dezime], zusammengesetztes Intervall von 10 Stufen, die um eine Oktave erhöhte Terz, [zum Beispiel] C-e; mit der gewöhnlichen Terz von gleicher harmonischer Geltung und in allen Fällen auch als solche behandelt, ausgenommen

  1. im doppelten Kontrapunkt, jedoch nur in Hinsicht auf ihren Höhenunterschied von der gewöhnlichen Terz, in Betreff der Umkehrung (siehe Doppelter Kontrapunkt);
  2. zuweilen in der Generalbassschrift; wenn die None aufwärts geht, schreibt man mitunter statt der 3 eine 10. Siehe Generalbass.

[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 229f]

Rubrik: Dezime / Handwörterbuch Tonkunst 1879 | Autor:

Decime, Decuma (1879)

Decime [Dezime], Decuma (ital.), das Intervall von zehn diatonischen Stufen, zum Beispiel vom tiefen C bis zum kleinen e, ist demnach nichts anderes als die Terz von der Oktave ihres Grundtons und wird auch in der Harmonie jederzeit so gebraucht.

Nur in zwei Fällen wird die Dezime von der Terz unterschieden, nämlich zuerst beim doppelten Kontrapunkt […] und [zweitens] bei der Bassbezifferung oder der Bezeichnung des Generalbasses, wo, wenn die Note über sich in die Terz oder gegenüber von ihr eigentlich in die Dezime fortschreiten soll, dies auch wirklich mit der Ziffer 10 bezeichnet werden muss, weil es dem Spieler sonst während des schnellen Lesens nicht deutlich genug und in manchen Fällen auch nicht hinlänglich entschieden ist, welcher von beiden Tönen, die ursprüngliche oder die um eine Oktave höher liegende Terz (die Dezime), gegriffen werden soll. [Riewe Handwörterbuch 1879, 69]