Arpeggio (1882)
Arpeggio (italienisch, sprich: -eddscho) oder arpeggiato, eigentlich "nach Harfenart", eine Bezeichnung, die andeutet, dass die Töne eines Akkords nicht gleichzeitig, sondern, wie auf der Harfe, nacheinander gebracht werden sollen (harpeggiert, gebrochen). Das Arpeggio wird entweder durch die wörtliche Vorschrift (auch abgekürzt als arp.) oder durch folgende Zeichen gefordert:
Im allgemeinen Gebrauch ist heute nur noch das erste Zeichen, doch findet sich das vierte z. B. in der neuesten Ausgabe von Mozarts Klaviersonaten in der Edition Peters; die beiden letzten deuten die Auflösung in Achtel an. Früher unterschied man besondere Zeichen für das Arpeggio von unten (Beispiel I) und das von oben (Beispiel II), heute muss das Arpeggio von oben durch kleine Noten angedeutet werden (III).
Steht vor einem Ton eines arpeggierten Akkords ein langsamer Vorschlag, so gehört die Vorschlagsnote in das Arpeggio, und die Fortschreitung kommt hinterdrein; kurze Vorschläge sind auszuführen wie bei b:
Die gewöhnliche Ausführung des Arpeggio ist einmalige schnelle Folge der Töne der Reihe nach, einsetzend mit dem Akzent; früher war es jedoch üblich, sich des Zeichens des Arpeggio als Abkürzung für allerlei Akkordpassagen zu bedienen, die natürlich vorher einmal ausgeschrieben sein mussten, z. B.:
In den älteren Violinkompositionen (Bach) findet sich öfters eine Reihe Akkorde in langen Notenwerten mit dem Arpeggiozeichen, die in folgender oder ähnlicher Weise aufgelöst zu werden pflegen: