Musiklexikon: Was bedeutet Albertischer Bass?

Der Alberti-Bass bzw. der Albertische Bass, auch allgemein Harfenbass genannt - Erklärungen von Musikologen des 19. Jahrhunderts mit zahlreichen Noten- und Klangbeispielen:

Alberti'scher Bass, Harfenbass (1870)

Alberti'scher Bass [heutige Schreibung: Alberti-Bass oder Albertischer Bass], auch Harfenbass, heißt diejenige arpeggierende Begleitung, in welcher zuerst der Grundton und sodann die übrigen zu dem betreffenden Akkord gehörigen Töne in einer bestimmten Folge nacheinander erklingen, so dass also der Akkord nicht im Miteinander seiner Intervalle, sondern im Nacheinander derselben auftritt, zum Beispiel:

Alberti-Bass (Mendel/Reissmann 1870)

Alberti-Bass, Notenbeispiele von Mozart, Clementi und Beethoven

Alberti-Bass, Notenbeispiel Mozart

Alberti-Bass (Mendel/Reissmann 1870)

Alberti-Bass, Notenbeispiel Clementi

Alberti-Bass (Mendel/Reissmann 1870)

Alberti-Bass, Notenbeispiel Beethoven

Diese einst sehr beliebte, noch jetzt [um 1870] nicht ungebräuchliche Manier der Klavierbegleitung wurde von Domenico Alberti (siehe dort), einem kunstgeübten Dilettanten, zuerst auf- und zu häufiger Verwendung gebracht, daher der Name Alberti'scher Bass.

Die Bezeichnung Harfenbass verdankt er dem ebenso häufigen Gebrauche solcher gebrochenen Akkorde auf der Harfe, deren Technik sie vorzüglich entsprechen. Siehe auch Arpeggio. [Mendel Musikalisches Lexikon 1870, 145f]

Albertischer Bass (1802)

Albertischer Bass. Mit diesem Namen werden zuweilen die harpeggirenden [arpeggierenden] Bässe, z. E.

Albertischer Bass (Koch 1802)

Albertischer Bass (Koch 1802)

Albertischer Bass, Notenbeispiel

Albertischer Bass, Notenbeispiel

bezeichnet, weil der Erfinder derselben Domenico Alberti geheißen hat. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 128]

Albertischer Bass (1865)

Albertischer Bass, auch Harfenbass; eine arpeggierende Begleitung, in der auf den zuerst angeschlagenen Basston des Akkords die anderen zu demselben gehörenden Intervalle in einer gewissen Ordnung folgen, der Akkord also nicht als gleichzeitiges Erklingen seiner Bestandteile, sondern als Nacheinander derselben erscheint, zum Beispiel:

Albertischer Bass (Dommer 1865)

Albertischer Bass (Dommer 1865)

Albertischer Bass (Dommer 1865)

Albertischer Bass, Notenbeispiel

Albertischer Bass heißt sie, weil sie von Domenico Alberti, einem Dilettanten, aber tüchtigen Sänger und Klavieristen um Mitte des 18. Jahrhunderts zu Venedig aufgebracht oder auf das Klavier angewendet wurde. Vergleiche Gerber, Tonkünstler-Lexikon 1790.

Ihr Name Harfenbass stammt von dem häufigen und vorzugsweisen Gebrauche, den man von solchen gebrochenen Akkorden auf der Harfe macht, deren Technik sie ganz besonders eigen sind. Siehe auch Arpeggio. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 40]

Albertische Bässe (1882)

Albertische Bässe heißen nach Domenico Alberti, der sie zuerst reichlich zur Anwendung brachte, die fortgesetzten gleichartigen Akkordbrechungen für die linke Hand als Begleitung einer von der rechten Hand gespielten Melodie, welche noch heute im leichteren Klavierstil sehr beliebt sind; zum Beispiel Mozart, Sonate in F:

Albertische Bässe (Riemann 1882)

Albertische Bässe

Albertische Bässe, Notenbeispiel

[Riemann Musik-Lexikon 1882, 17]

Albertischer Bass (1840)

Albertischer Bass. Mit diesem Namen werden nach Domenico Alberti (1730), dem Erfinder derselben, die arpeggierenden und in verschiedenartige Figuren zergliederten Bässe bezeichnet.

Albertischer Bass (Gathy 1840)

Alberti-Bass

Albertischer Bass (Gathy 1940)

Albertischer Bass, Notenbeispiel

[Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 10]