Portament (italienisch: Portamento, von portar la voce, "die Stimme tragen"; französisch: Port de voix), das Hinüberschleifen von einem Ton zum anderen, vom Legato dadurch verschieden, dass die Erhöhung oder Vertiefung des Tons langsamer bewirkt wird und als eine stetige, nicht sprungweise erscheint.
Das Portament ist, häufig angewandt, eine abscheuliche Manier, bei seltenem Gebrauch aber von ergreifender Wirkung. Es ist nur der Singstimme und den Streichinstrumenten eigen. Das Port de voix des Klaviers ist eine den Effekt des Portaments höchst unbefriedigend nachahmende Manier (siehe Akzente und Chute). Die Anweisung mancher Singschulen, dass die Stimme beim Portament die Skala oder den Akkord zu durchlaufen hat bis zu dem verlangten zweiten Ton, ist ein großer Irrtum – es könnte kaum etwas Verkehrteres geben. Der verlangte Effekt muss vielmehr durchaus derselbe sein, wie wenn man auf einer Violinsaite mit dem Finger schnell hinauf- oder herunterfährt, die wirklich stetige und nicht die stufenweise Tonhöhenveränderung.
Das Portamento wird gewöhnlich nicht vorgeschrieben, man bedient sich aber wohl dafür der folgenden Schreibweise:
Notation und richtige Ausführung des Portamento sowie falsche Ausführungsarten
[Riemann Musik-Lexikon 1882, 716]