Leitton (1929)

Leitton heißt ein zu einem anderen hinleitender, denselben in der Erwartung anregender Ton, vorzugsweise der einen Halbton unter der Tonika gelegene [Ton] ([lateinisch:] Subsemitonium modi, französisch: Note sensible, englisch: Leading note), z. B. h in C-Dur, fis in G-Dur usw. Der Leitton dieser Art ist immer die Terz der Dominante. Ebenso wichtig wie für Dur das Subsemitonium ist aber für Moll der Leitton von oben, das Suprasemitonium, der Halbton über dem Schlusston, wie er allen phrygischen Schlüssen eigen ist. Er ist stets die Terz der Subdominante.

Damit ist aber die Bedeutung der Leittöne nicht erschöpft. Jedes # oder , welches einen leiterfremden Ton bringt, führt damit einen Ton ein, der als Leitton wirkt, d. h. einen Halbtonschritt nach oben (#) oder nach unten () erwarten lässt. So wirkt in C-Dur ein fis als Leitton zu g, ein b als Leitton zu a, dis als Leitton zu e, des zu c usw. Über die mathematisch-akustischen Bestimmungen des Leittons vgl. Intervall und Tonbestimmung. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1020]