Musiklexikon: Was bedeutet Basshorn?

Baßhorn (1929)

Baßhorn [heutige Schreibweise: Basshorn], durch fagottmäßige Knickung des Serpents entstandenes Blasinstrument von Holz, mit Kesselmundstück an einer S-Röhre und mit Blechstürze, in der Tiefe bis D, C, ja B reichend, aber von schwerer Ansprache und dumpfem Klange. Es ist nur durch einige Jahrzehnte zu Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut worden (angeblich erfunden 1804 von Alex. Frichot in London, nach C. Sachs jedoch schon gegen 1780 von dem an St. Pierre in Lille als Orchestermusiker tätigen Italiener Regibo gebaut). Der Name Basshorn wird in den 1840er Jahren von den Instrumentenbauern für schwächere Barytons mit Ventilen benutzt. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 120]

Baßhorn (1882)

Baßhorn [heutige Schreibweise: Basshorn], ein dem Bassetthorn ähnliches Holzblasinstrument mit Blechstürze, das aber vier Oktaven Umfang hatte, vom großen C bis zum dreigestrichenen c. Die schwere Ansprache und der dumpfe Klang haben eine weitere Verbreitung des Instruments verhindert. Es ist nur durch einige Jahrzehnte zu Anfang unseres Jahrhunderts [19. Jh.] gebaut worden. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 75]

Basshorn (1865)

Basshorn, Englisch Basshorn, Corno basso. Eine Art Serpent, doch an Form dem Fagott ähnlich, nur dass die Röhre in einen Schallbecher wie beim Horn ausläuft. Es hat neun Tonlöcher, davon drei mit Klappen für die kleinen Finger und den Daumen der linken Hand. Sein Ambitus geht von Groß D oder C chromatisch bis g1.

Erfunden wurde es angeblich um 1800 von Frichot in England, und von ihm ganz aus Messing verfertigt, seit 1805 aber durch Sondershausener Künstler, hinsichts der Reinheit und Gleichheit der Töne, wesentlich verbessert und, mit Ausnahme des metallenen Schallbechers und des Fagott-S zum Anblasen, aus Mahagoni und Ebenholz gearbeitet. Gerber rühmt das Instrument zwar sehr, und sein Klang ist auch stark, dabei aber dumpf, und seine Beweglichkeit erstreckt sich nicht über einfache Figuren in mäßig schnellem Zeitmaße. Man wird es gegenwärtig [um 1865] wohl nur noch sehr selten finden. Vergleiche Leipziger Allgemeine musik. Zeitung, Jahrgang IV, Nr. 2, Jahrgang XI, S. 413-430. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 97]