Imbroglio (1882)
Imbroglio (italienisch, spr. -brolljo, "Verwirrung"), Bezeichnung gewisser rhythmischer Kompositionen, welche das Taktgefühl verwirren, zum Beispiel:
[Riemann 1882, 410]
Der musikalische Fachbegriff "Imbroglio" (italienisch), kompetent erläutert und mit Notenbeispielen verdeutlicht von Musikexperten in ihren berühmten Musiklexika des 19. Jahrhunderts - gesammelt im Musiklexikon von musikwissenschaften.de
Rubrik: Imbroglio / Musik-Lexikon 1882 | Autor: Hugo Riemann
von Hugo Riemann · Published 1. Mai 2024
Imbroglio (italienisch, spr. -brolljo, "Verwirrung"), Bezeichnung gewisser rhythmischer Kompositionen, welche das Taktgefühl verwirren, zum Beispiel:
[Riemann 1882, 410]
Rubrik: Imbroglio / Musikalisches Lexicon 1865 | Autor: Arrey von Dommer
von Arrey von Dommer · Published 1. Mai 2024
Imbroglio (Verwirrung). Eine besondere irreguläre Art der Akzentuation, bei welcher in verschiedenen gleichzeitigen Stimmen die akzentuierten und akzentlosen Taktteile so miteinander verwechselt, ineinander geschoben oder gegeneinander gestellt werden, dass eine Vermischung der geraden und ungeraden Taktart entsteht, ungeachtet alle Stimmen in der nämlichen Taktart notiert sind. Als Beispiel folgt die [sic] Menuett eines Quartetts von Haydn (Leipz. Ausg. Cah. XVI. Nr. 1):
Rubrik: Imbroglio / Musikalisches Lexikon 1802 | Autor: Heinrich Christoph Koch
von Heinrich Christoph Koch · Published 2. Dezember 2023
Imbroglio, die Verwirrung. So benennt man zuweilen diejenigen Sätze eines Tonstückes, in welchen eine entgegengesetzte Taktart eingemischt ist, wie zum Beispiel in folgendem Trio einer Menuet [sic] von Haydn. Viele nennen diese Art auch tempo rubato.
[Koch Musikalisches Lexikon 1802, 776f]
Rubrik: Handwörterbuch Tonkunst 1879 / Imbroglio | Autor: F. Riewe
von F. Riewe · Published 27. April 2020
Imbroglio (italienisch), Taktschwenkung; die vorgeschriebene, von der bisherigen abweichende Akzentuation einiger Sätze eines Tonstücks, wodurch die ursprüngliche Taktart nicht sowohl verändert, als nur verwischt und ein gewisses Schwanken des Taktes hervorgerufen wird; zeitweises Einmischen einer fremden Taktart; auch rhythmische Rückung. [Riewe Handwörterbuch 1879, 126]
Rubrik: Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840 / Imbroglio | Autor: August Gathy (Hg.)
von August Gathy (Hg.) · Published 17. Februar 2017 · Last modified 2. Dezember 2023
Imbroglio (italienisch), Confusion (französisch), Verwirrung, Gewirr, nennt man die in einem Satz vorkommende Einmischung einer entgegengesetzten Taktart, wodurch die erstere verwischt und entweder ein anderer Rhythmus oder ein Schwanken des Takts hervorgebracht wird - zu einer Stimme im 3/4-Takt z. B. eine andere, die durch Einsatz und Bindungen den Anschein des 4/4-Taktes erhielte. Siehe Beispiel [links] aus Beethovens zweitem Quartett, Op. 59, und Beispiel [rechts] aus dessen Eroica, erstes Allegro.
In Chopins Mazurken ist dergleichen viel zu finden. Auch das Tempo rubato gehört hieher. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 225]
Rubrik: Handwörterbuch Musik 1807 / Imbroglio | Autor: Heinrich Christoph Koch
von Heinrich Christoph Koch · Published 17. Februar 2017 · Last modified 24. Dezember 2023
Imbroglio (die Verwirrung) bezeichnet am gewöhnlichsten einen Satz, in welchem gleichsam zwei verschiedene, einander entgegenstehende Taktarten vereinigt sind, wie z. B.:
Jean-Baptiste Lully:
Menuett in D-Moll
Noten für Klavier zum Nachspielen
die übermäßige Prime im harmonischen Satz bei Mozart