Gis (1802)

Gis ist die Silbe, womit die neunte Saite [Stufe] der diatonisch-chromatischen Tonleiter bezeichnet wird, wenn sie die große Terz zu e oder die reine Quinte zu cis usw. vorstellt.

Gegen die Länge der Saite des Grundtones C sollte sie sich als übermäßige Quinte eigentlich verhalten wie 16:25. Sie wird [im temperierten System um 1800] aber, weil sie zugleich auch in der Gestalt des Tones as eine brauchbare kleine Terz zu f abgeben muss, in dem Verhältnis 81:120 gebraucht.

Als Gis wird diese Saite nur als Grundton der weichen Tonart [Gis-Moll] angewandt. Weil in der harten Tonart dieses Tones [Gis-Dur] allzu viel Kreuze vorgezeichnet werden müssten, so stellt man sie lieber, wenn sie als Grundton eines Tonstücks gebraucht werden soll, in der Gestalt von As-Dur vor. Siehe As-Dur. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 674]