Musiklexikon: Was bedeutet Dis-Moll?

Dis moll (1865)

Dis moll [heutige Schreibweise: Dis-Moll], die Transposition der Molltonart auf den Ton D♯ [Dis] als Grundton. Um ihrer Stufenfolge die natürliche Beschaffenheit der weichen [Moll] Tonart zu geben, müssen die Töne

F, C, G, A und E

je um einen halben Ton erhöht, in

F♯, C♯, G♯, A♯ und E♯

verwandelt werden:

D♯-E♯-F♯-G♯-A♯-H-C♯-D♯
[dis-eis-fis-gis-ais-h-cis-dis]

Demnach wird sie, als Parallele von Fis-Dur, mit sechs ♯ am Schlüssel notiert. Die siebte Stufe erhält, im Falle sie als Leitton zu dienen hat, ein x (Doppelkreuz, cisis).

Auf gleichschwebend temperierten Klavierinstrumenten fällt Dis-Moll mit Es-Moll auf gleichen Tasten zusammen, dass aber ihre wie alle anderen enharmonischen Intervalle voneinander verschieden sind, daher auf Instrumenten mit bestimmbarer Tonhöhe auch verschieden ausgeübt werden, ist im Artikel Temperatur auseinandergesetzt.

Übrigens kommt Dis-Moll als Haupttonart eines Tonstückes, der vielen Vorzeichen wegen, nur selten vor, findet sich fast nur als Ausweichungs- oder Nebentonart. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 241]

Dis moll (1840)

Dis moll [Dis-Moll], hat sechs Kreuze Vorzeichnung, fis, cis, gis, dis, ais und eis, kommt gleichfalls selten als Grundton eines ganzen Tonstückes vor, sondern wird meistens unter der Gestalt Es-Moll gebraucht. Auf den Bogeninstrumenten aber ist der Unterschied zwischen diesen beiden Tonarten sowohl in der Fingersetzung als auch in ihrer Wirkung bedeutend. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 97]