Musiklexikon: Was bedeutet Coda?

Coda (1879)

Coda, italienisch (vom Lateinischen), Anhang, Schlusssatz; derjenige Teil eines aus mehreren Reprisen oder zu wiederholenden Teilen bestehenden, durch sich selbst nicht zu einem völligen Schluss abgerundeten Stückes, der diesem als Schlusssatz beigefügt wird.

In einer solchen Coda werden gewöhnlich die Hauptgedanken der Komposition in Kürze noch einmal vorgeführt, in der sich die Modulation häufig zuerst und oft wiederholt nach der Tonart der Unterdominante wendet, dann zur Tonart der Dominante übergeht und endlich sich zur Tonart der Tonika neigt, in welcher der vollkommene Schluss erfolgt. [Riewe Handwörterbuch 1879, 57]

Coda (1865)

Coda.

  1. Ein Anhang, welcher Tonstücken, deren Hauptperioden wiederholt werden, zuweilen noch als letzte Schlussperiode angefügt wird. So der dem Canon infinitus angehängte Schluss. Ferner zuweilen im Scherzo, auch im älteren Rondo, überhaupt in Tonstücken, die aus mehreren Reprisen bestehen, deren letzter es sich anschließt.
  2. Der Schwanz oder Haken an den geschwänzten Achtelnoten, Sechzehntelnoten etc.

[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 173]

Coda (1882)

Coda (ital.) = Schanz, Schweif, Schleppe, ist auch Bezeichnung für die Fahne an dem Stil der Achtel-, Sechzehntelnoten usw. und zugleich für den, den mehrteiligen, ausgeführteren Tonstücken wie dem Allegrosatze der Sonate und Sinfonie oder der Ouvertüre usw. beigegebenen Anhang, in welchem durch Wiederholung der Hauptmotive der gesamte Inhalt in seinen Hauptzügen gewissermaßen endgültig festgestellt wird. [Reissmann Handlexikon 1882, 86]