Musiklexikon: Was bedeutet Tuba?

Tuba (1882)

Tuba,
1) Blasinstrument der Römer, eine gerade Trompete.

2) (Basstuba) [um 1880] neueres Blechblasinstrument von weiter Mensur (Ganzinstrument), 1835 konstruiert von Moritz und Wieprecht, das tiefste Kontrabassinstrument des heutigen Orchesters (die Basstuba in F reicht Doppelkontra-A und chromatisch hinauf bis eingestrichen as).

Die Basstuba hat fünf Ventile. Ihr Klang ist voller, edler als der des Bombardons. Doch ist sie nur zu brauchen, wenn andere (höhere) Blechinstrumente mitwirken, weil sie sonst mit ihrem dicken Ton unangenehm auffällt. In Frankreich behandelt man die Basstuba als transponierendes Instrument und baut sie auch in Es und D.

Die Tenortuba ist ein nach denselben Prinzipien konstruiertes, eine Oktave höher stehendes Instrument. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 942]

Tuba (1879)

Tuba, bei den Römern die eigentliche Kriegstrompete, die aber dem Tone nach mehr unsrer Posaune gleichen mochte, ward im Kriege zum Signalgeben, beim Zusammenrufen von Versammlungen, dann bei Opfern, Spielen und selbst bei Leicehnbegängnissen gebraucht. Die gegenwärtige Tuba [um 1880] ist in der Harmonie- oder Blechmusik ein erst in neuerer Zeit erfundenes Messingblasinstrument mit Ventilen und hat unter allen Orchesterinstrumenten den stärksten und tiefsten Bass. Wie viele Blechinstrumente, gibt die Tuba die gewöhnlichen Akkordtöne C, CG, c e g b c d e f g etc. Die zwischen diesen fehlenden Töne werden durch vier Ventile gewonnen. Die gewöhnliche Stimmung ist F, doch gibt es auch E-, Es- und D-Tuben. Angeblasen wird dies Instrument durch die sogenannte S-Röhre, an deren Ende ein Serpent- oder Bassposaunenmundstück angebracht ist. [Riewe Handwörterbuch 1879, 272]