Musiklexikon: Was bedeutet Longa?

Longa (1865)

Longa. Die zweitgrößte Notengattung der alten Mensuralmusik(1), von dieser Form(2),

Longa (Dommer 1865)

Longa, weiß

in der ältesten Zeit aber stets schwarz ausgefüllt,

Longa (Dommer 1865)

Longa, schwarz

später (seit Dufay, gegen Ende des 14. Jahrhunderts) für gewöhnlich weiß geschrieben und nur in besonderen Fällen geschwärzt. Ihr Maß heißt Modus minor und ist perfectus, wenn die Longa drei, imperfectus, wenn sie zwei Breves enthält, während die Maxima perfecta durch drei, die imperfecta durch zwei Longae gemessen wurde. Die Pausezeichen für die Longa perfecta sind drei, für die imperfecta zwei übereinander gestellte Pausen der Brevis:

Longa (Dommer 1865)

Longa, Pausenzeichen

Näheres siehe Mensuralnotenschrift.
1 Bei den ältesten Mensuralisten, die nur Longa und Brevis hatten, die größte Gattung.
2 Ob der Strich rechts oder links sich befindet und herauf- oder heruntergeführt ist, bleibt sich bei der einfachen Longa gleich, nicht aber wenn sie in der Ligatur erscheint. Erklärung siehe Mensuralnotenschrift, Ligaturen.
[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 518]

Longa, Lunga (1840)

Longa oder Lunga (die lange), wird die Note von vier Schlägen genannt. Man trifft sie nur noch in alten Kirchenmusiken, Chorälen und Fugen. Sie galt vor Zeiten in dem sogenannten modo minori perfecto drei Breves, in dem imperfecto aber nur zwei; siehe Noten.

[Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 282]