Musiklexikon: Was bedeutet Bogeninstrumente?

Siehe auch: Streichinstrumente.

Bogen- oder Geigeninstrumente (1840)

Bogen- oder Geigeninstrumente sind im Allgemeinen alle Tonwerkzeuge, welche mit Darmsaiten bezogen sind und durch das Anstreichen mit dem Bogen klingend gemacht werden, indem die verschiedene Höhe und Tiefe der Töne durch das verschiedene Aufsetzen der Finger auf den Saiten hervorgebracht wird. Dahin gehören Violine, Bratsche, Violoncell, Violon usw., welche gewöhnlich unter dem Geschlechtsnamen Geige (siehe dort und Instrumente) begriffen werden und sich in Ansehung ihrer Bestandteile alle einander gleich sind. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 48]

Bogeninstrumente (1807)

Bogeninstrumente. Die verschiedenen Gattungen der Bogeninstrumente werden gemeiniglich unter dem Geschlechtsnamen Geige begriffen. Die gebräuchlichsten derselben sind:

  1. die große Baßgeige oder der Contraviolon, ital. Violono;
  2. die kleine Baßgeige oder das Violoncell;
  3. die Kniegeige, ital. Viola da Gamba;
  4. das Baryton, ital. Viola di bordone;
  5. die Liebesgeige, ital. Viola d'amore;
  6. die Altgeige, ital. Viola di braccio, und
  7. die Diskantgeige oder die Violine.

Sowohl von diesen anjetzt gebräuchlichen als auch von den veralteten Gattungen der Geige findet man dasjenige, wodurch sie sich voneinander unterscheiden, in ihren besonderen Artikeln angezeigt.

In Ansehung ihrer Bestandteile sind alle diese Instrumente einander gleich. Sie enthalten nämlich eine in der Mitte ausgeschweifte Resonanzdecke und einen Boden von gleicher Größe und Form, die beide vermittelst der Zarge verbunden sind; nächst diesen einen Hals mit einem Kopfe, an welchem sich die Wirbel zum Aufspannen der Saiten befinden. Auf diesem Halse ist das Griffbret [sic] aufgeleimt, über welches die Saiten, die oben an dem Kopfe auf einem Sattel ruhen, hinlaufen. Die Saiten sind an dem unterem Teil des Instrumentes vermittelst eines Knotens in die Löcher eines gewölbten Bretchens eingehängt, welches den Namen Saitenhalter oder Saitenfessel führt, und liegen, ungefähr in der Mitte der Resonanzdecke, auf einem mit zwei Füßchen versehenen Stückchen Holze, welches der Steg genannt wird. Innerhalb des Korpus des Instrumentes ist hinter demjenigen Fuße des Steges, über welchem die schwächste Saite liegt, ein Stäbchen von Holz aufgerichtet, welches man die Stimme oder den Stimmstock nennt. Unter dem entgegengesetzten Fuße wird an dem inwendigen Teile der Resonanzdecke ein langes, aber schmales und abgerundetes Stückchen Holz angeleimt, durch welches die Decke auf dieser Seite des Instrumentes dem Drucke der Saiten widersteht; Dieses Stückchen Holz nennt man den Balken, von einigen wird es auch die Seele genannt. [Koch Handwörterbuch Musik 1807, 60f]