Musiklexikon: Was bedeutet Arsis?

Arsis (1882)

Arsis (griechisch), so viel wie Hebung, Gegensatz von Thesis (Senkung). Diese Ausdrücke unterscheiden bei den Griechen die schweren (akzentuierten) und leichten (akzentlosen) Taktteile derart, dass der schwere als Thesis bezeichnet wurde und der leichte als Arsis (Hebung und Senkung des Fußes beim Tanzen). Die mittelalterlichen lateinischen Grammatiker drehten die Bedeutung um und fassten Arsis als Hebung der Stimme (betont), Thesis als Senkung (unbetont). In letzterem Sinn werden die Ausdrücke noch heute in der Musik gebraucht, während in der Musiklehre wieder zur Geltung kommt als Niederschlag (Thesis) und Aufheben (Arsis) des Tackstocks oder der Hand. Also:

Arsis (Riemann 1882)

Arsis und Thesis

[Riemann Musik-Lexikon 1882, 44]

Aufschlag, Auftakt, Arsis (1807)

Aufschlag, Auftakt und Arsis bezeichnen die schwache Zeit des Taktes, die man oft den schlechten Taktteil, zuweilen auch den Durchgang nennet, weil die Noten, die auf diese Taktzeit fallen, den grammatischen Auftakt nicht haben, wodurch sich die im Niederschlage stehenden Noten auszeichnen. Man bezeichnet diesen Teil des Taktes deswegen mit den angezeigten Namen, weil derjenige, der den Takt gibt, bei dieser Taktzeit die Hand oder den Taktstock aufhebt. Siehe Takt und Niederschlag. [Koch Handwörterbuch Musik 1807, 38]