Pantaleon, auch Pantalon, eine Art Cymbal oder Hackbrett, nach dem seiner Zeit berühmten Violinspieler Pantaleon Hebenstreit benannt, der das Instrument konstruierte (1690). Als er 1705 auf demselben mit vielem Beifall am Pariser Hof spielte, taufte es der König Ludwig XIV. Pantaleon. Der Korpus des Instruments war etwa viermal so lang und doppelt so breit wie der des Hackbretts und hatte zwei Resonanzböden, von denen der eine mit Draht-, der andere mit Darmsaiten bezogen war. Doch gab es auch Pantaleons, die nur mit Darmsaiten bezogen waren. Es hatte einen Umfang von vier bis fünf Oktaven. Der Bezug war mehrchörig, der Klang stark und namentlich in der Tiefe voll und brillant. Doch klangen die Saiten lange nach, was die Ausführung schneller Figuren sehr erschwerte. Dazu kam, dass die Darmsaiten häufig rissen und so ist es erklärlich, dass es aus der Praxis bald verschwand. Der um 1789 zu Ludwigslust verstorbene Noelli, Kammermusikus und Pantaleonist des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin, soll der letzte Pantaleonvirtuose gewesen sein. Später ging der Name auf jene Art des Pianoforte über, auf welche das System des Hammeranschlags von oben, wie beim Pantaleon, angewendet wurde, und auch auf die aufrecht stehenden Flügel mit Hammermechanik, bei denen, wie beim Pianino, der Anschlag gegen den Steg erfolgt. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1877, 11]