Mehrchörig (1877)

Mehrchörig wird der Vokalsatz, wenn mehr als zwei Chöre zu gemeinsamer Wirkung verbunden werden. Adrian Willaert namentlich kultivierte diese Gattung im 16. Jahrhundert. Doch auch bei den Niederländern finden wir bereits im 15. Jahrhundert mehrchörige Gesänge. So schrieb Okeghem, der Gründer der Schule, eine Motette für 36 Stimmen, Josquin, sein Schüler einen Psalm für 24 Stimmen in sechs Chören. Berühmt sind die 48-stimmigen Messen von Orazio Benevoli, von denen die erste 1650, die zweite 1675 zur Aufführung kam. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1877, 103f]