Musiklexikon: Was bedeutet Drahtsaiten?

Drahtsaiten (1840)

Drahtsaiten. Die gewöhnlich zum Bezug der Klavier- und einiger Lauteninstrumente benutzten Saiten von Eisen oder Messing.

Sie werden auf folgende Weise verfertigt: Eine vorher noch stark geschmiedete Messing- oder Eisenstange wird durch die immer kleiner werdenden Löcher eines Instruments gezogen, das man ein Zieheisen nennt, alsdann poliert und auf kleine hölzerne Röllchen gewunden, auf denen die Grade der verschiedenen Stärke der Saiten durch Zahlen bezeichnet sind.

Die Güte der Drahtsaiten besteht hauptsächlich darin, dass sie die rechte Härte haben. Sind sie zu weich, so ziehen sie sich zu sehr und geben keinen hellen Ton. Sind sie hingegen zu hart, so können sie selten, ohne zu zerspringen, in die gehörige Stimmung gebracht werden. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 103]

Drahtsaiten (1802)

Drahtsaiten werden teils aus Messing teils aus Eisen gezogen; dass heißt, die vorher noch stark geschmiedete Messing- oder Eisenstange wird durch immer kleinere Löcher eines Instrumentes [Werkzeugs] gezogen, welches man ein Zieheisen nennt. Man bekommt sie entweder auf kleine Röllchen gewunden, auf welchen die Grade der Stärke dieser Saiten durch Zahlen angezeigt sind, oder man kann sie auch nach dem Gewichte in größeren Portionen erhalten. Die Güte derselben besteht hauptsächlich darin, dass sie die rechte Härte haben. Sind sie zu weich, so ziehen sie sich zu sehr und geben keinen hellen Ton. Sind sie aber zu hart, so sind sie gemeiniglich nicht, ohne zu zerspringen, in die Stimmung zu bringen. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 477]