Musiklexikon: Was bedeutet Loure?

Loure (1865)

Loure.

    1. Spanische Giga; eine zum Geschlecht der Gige [Gigue] gehörende Gattung von Tanzmelodien, doch von langsamerer Bewegung und ernsthafterem Wesen als die englische und italienische Gige. Sie steht im 3/4- oder auch 6/4-Takt, fängt im Aufschlag des Taktes an und besteht aus zwei Teilen, deren jede acht, zwölf bis sechzehn Takte enthalten kann. Wegen der Gemessenheit ihrer Bewegung liebt sie, damit der Tänzer besser im Gleichgewicht erhalten werde, auf dem ersten und dritten Viertel, vorzüglich aber auf dem ersten, einen merklichen Akzent, so dass gemeinhin folgende Notenfigur entsteht:
      Loure (Dommer 1865)

      Loure, Beispiel

      die übrigens nur selten in Noten von geringerem Werte zergliedert wird.

    2. Name eines älteren, der Müsette [sic] oder Sackpfeife ähnlichen Instrumentes.

[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 518]

Loure (1840)

Loure, ein französischer Tanz von langsamer Bewegung und ernstem Charakter, 3/4- oder 6/4-Takt; zwei Teile von 8 oder 16 Takten, charakteristisch für die steife Grazie der Degen- und Haarbeutelperiode.

Loure, [auch] der Name eines alten, dem Dudelsack oder der Sackpfeife ähnlichen Instruments. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 282]

Loure (1802)

Loure. Eine Tanzmelodie von langsamer Bewegung und von ernsthaftem Charakter, die in den Dreivierteltakt oder auch in den durch die Zusammensetzung desselben entstehenden Sechsvierteltakt gesetzt wird. Sie fängt in dem Aufschlag des Taktes an und besteht aus zwei Teilen, deren jeder 8, 12 bis 16 Takte enthalten kann. Wegen der langsamen Bewegung des Tanzes erfordert sie, um den Tänzer gleichsam im Gleichgewicht zu erhalten, auf dem ersten und dritten Viertel, vorzüglich aber auf dem ersten, einen merklichen Akzent, den sie gewöhnlich in folgender Notenfigur erhält,

Loure (Koch 1802)

Loure (Koch 1802)

die nur selten in Noten von geringerem Werte zergliedert wird.

Loure ist auch der Name eines alten, der Musette oder Sackpfeife ähnlichen Instrumentes. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 917]