Musiklexikon: Was bedeutet Gamme?

Siehe auch: Gamma (im 19. Jahrhundert, zumindest in der ersten Hälfte, wurde in Deutschland der französische Begriff Gamme für den griechischen Buchstagen Gamma Γ bevorzugt).

Gamma, Gamme (1840)

Gamma (italienisch), Gamme (französisch). So nannte man früher das ganze Tonsystem des Guido, von dem großen G bis zum zweigestrichenen e sich erstreckend, nach dem griechischen Buchstagen Gamma (Γ), mit welchem er den Grundton desselben bezeichnete.

Jetzt bedeutet Gamme so viel als Tonleiter oder den Umfang eines jeden Instruments; auch nennen die Franzosen die ersten Schulübungen gammes, bei welchen die diatonischen Stufen der Tonleiter auf- und abwärts, langsam und geschwind, gespielt oder gesungen werden. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 153]

Gamme (1802)

Gamme. Mit diesem Worte bezeichnete man ehedessen das Tonsystem des Guido [Guido von Arezzo], welches sich von dem großen G bis zum zweigestrichenen e erstreckte (siehe Solmisation). Weil Guido den Grundton dieses Systemes mit dem griechischen Buchstaben Gamma (Γ) bezeichnete, so wurde in der Folge die ganze Tonreihe desselben Gamme genannt. Anjetzt bezeichnet man mit Gamme die Tonreihe eines jeden Instrumentes vom tiefsten bis zum höchsten Tone oder den Umfang desselben. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 627f]