Couplet bezeichnete früh schon bei den provençalischen Dichtern des 11. und 12. Jahrhunderts eine besondere Art des strophischen Versgefüges. Nach der Einführung der komischen Oper in Frankreich nannte man die kurzen eingestreuten Lieder meist epigrammatischen Inhalts Couplets, und als man dann im 18. Jahrhundert die Formen der Poesie auch musikalisch nachzubilden unternahm, blieb die Form des Couplets nicht einflusslos. François Couperin (siehe dort) übertrug namentlich die als Rondeau bekannte Form der Dichtung auf das Instrumentale und bezeichnete die dem eigentlichen Rondeausatz gegenübergestellten Nebensätze als "Couplets". Er lässt dem zuerst eingeführten, als Rondeau bezeichneten Satz ein erstes Couplet folgen, geht dann wieder auf den Rondeausatz zurück, bringt darauf ein zweites Couplet. Dann folgt wieder der Rondeausatz, diesem ein drittes Couplet und nach der Wiederholung des Rondeausatzes wohl auch noch ein viertes Couplet, und der Rondeausatz bildet den Schluss. [Reissmann Handlexikon 1882, 94f]