Musiklexikon: Was bedeutet A capriccio?

A capriccio (1879)

A capriccio (italienisch), nach Laune, Belieben. Der Tonsetzer überlässt damit die Bestimmung des Tempo oder die Ausführung einer Kadenz der Willkür des Spielers oder Sängers, nicht aber des Vortrags im Allgemeinen, denn es ist fast stets der Nebenbegriff damit verbunden, dass ein scherzhaftes Moment in den Ausdruck gelegt werde. [Riewe Handwörterbuch 1879, 2]

A capriccio (1865)

A capriccio, Vortragsbezeichnung, nach Laune oder Willkür des Ausführenden, also ebenso viel wie ad libitum. Der Ausdruck kommt jetzt [um 1865] selten und gemeiniglich auch nur in obligaten Stimmen an solchen Stellen vor, wo die Bewegung durch eine Fermate angehalten und dem Vortagenden überlassen wird, die angehaltene Note der Hauptstimme durch eine freie Tonführung oder Kadenz nach eigenem Belieben zur ersten Note der weiteren Fortsetzung oder des folgenden Satzes hinüber zu leiten. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 9f]

A capriccio (1802)

A capriccio bedeutet nach der Willkür des Ausführers, und also eben so viel wie ad libitum. Der Ausdruck kommt gemeiniglich in einer obligaten Stimme in solchen Stellen vor, wo die Bewegung durch eine Fermate unterbrochen worden ist, und wo es der Tonsetzer dem Ausführer überlässt, die aushaltende Note der Hauptstimme durch eine ihm selbst gefällige Tonführung an die erste Note des darauf folgenden Satzes anzuknüpfen. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 48]