Strohfiedel (1929)
Strohfiedel, siehe Xylophon. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1785]
Rubrik: Riemanns Musiklexikon 1929 / Strohfiedel | Autor: Alfred Einstein
von Alfred Einstein · Published 10. März 2025
Strohfiedel, siehe Xylophon. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1785]
Rubrik: Musik-Lexikon 1882 / Strohfiedel | Autor: Hugo Riemann
von Hugo Riemann · Published 9. Oktober 2024
Strohfiedel (Holz- und Strohinstrument, Holzharmonika, Gigelyra), das bekannte, bei den Tiroler Sängern beliebte Schlaginstrument, welches aus abgestimmten, mit Klöppeln geschlagenen Holzstäben besteht, die auf einer Strohunterlage ruhen. Wie dasselbe zum Namen "Fiedel" und "Gigelyra" kommt, ist bisher noch nicht untersucht worden. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 890]
Rubrik: Handlexikon Tonkunst 1882 / Strohfiedel | Autor: August Reissmann (Hg.)
von August Reissmann (Hg.) · Published 9. Oktober 2024
Strohfiedel italienisch: Sticcato, französisch: Claquebois, auch Holzharmonika (Xylorganum) genannt, ist ein sehr altes, fast bei allen Völkern (insbesondere bei den Russen, Tartaren, Polen) verbreitet gewesenes Schlaginstrument, das aus einer Reihe tannener Stäbe von verschiedener Länge besteht, die tonleitermäßig abgestimmt sind, auf dünnen Strohseilen liegen und mit zwei kleinen Klöppeln (wie das Hackbrett oder die Stahlharmonika) geschlagen werden. Sie geben einen angenehmen, glockenähnlichen, nur weniger hellen Klang und wird das Instrument zuweilen im Orchester zu Tonmalereien (z. B. in den Traumbildern von Lumbye) verwendet.
In den 1830er Jahren machte der Russe Mich. Gusikow mit seiner nationalen, aber verbesserten Strohfiedel Kunstreisen durch ganz Europa, und leistete nach Aussage damaliger Zuhörer wirklich Ausgezeichnetes darauf. In Deutschland wurde es sonst "das hölzerne Gelächter" genannt. [Reissmann Handlexikon 1882, 530f]
Rubrik: Magazin Tonwerkzeuge 1855 / Strohfiedel | Autor: Heinrich Welcker von Gontershausen
von Heinrich Welcker von Gontershausen · Published 9. Oktober 2024
Die Strohfiedel. Um dieses Instrument darzustellen, bedarf es nur sechzehn bis vierundzwanzig Holzbrettchen, immer eins kürzer und schmäler als das andere, so dass eine Skala gebildet wird. Diese Brettchen werden an beiden Enden auf ein Strohband gelegt und mit zwei dünnen Drahtstäbchen (Griffeln), an denen Bleikugeln befestigt sind, geschlagen. - Man hat auch eine Art Strohfiedel mit Tasten unter dem Namen "Xylorganon" (Holzorgel). Italienisch heißt sie "Sticcato", französisch "Calquebois".
Obgleich dieses geringe Instrument kaum eine Stelle unter den musikalischen Instrumenten verdiente, so ist ihm doch schon die Ehre widerfahren, als Kuriosum in den Konzertsaal und auf die Bühne zu kommen. Vielleicht bringt es das Genie eines für Klapperlärm eingenommenen Komponisten mit der Zeit auch ins Orchester!! [Welcker von Gontershausen Magazin 1855, 183f]
Rubrik: Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840 / Strohfiedel | Autor: August Gathy (Hg.)
von August Gathy (Hg.) · Published 4. Januar 2017
Strohfiedel, Sticcato (ital.), Claquebois (frz.), in Österreich: hölzernes Gelächter, nach Mersenne: ligneum psalterium, der hölzerne Psalter genannt; ein aus 16-20 nach der Tonleiter abgestimmten Stäbchen von sorgfältig ausgetrocknetem Tannenholze bestehendes Schlaginstrument, die nach ihrer Größe auf zwei gedrehten Strohseilen befestigt sind und mit zwei hölzernen Schlägeln wie das Hackebrett geschlagen werden.
Früher ward dieses Instrument wohl nur auf Dörfern von Bauern bei ihren ländlichen Musiken benutzt. Erst dem bekannten Gusikow gelang es, durch seine seltene Virtuosität, demselben unter dem Namen Holzharmonica einen gewissen Ruf zu erwerben. Er hat jetzt in einen jungen Mann namens Grünwald einen tüchtigen Nacheiferer gefunden, der bereits zu den schönsten Erwartungen berechtigt. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 450]