Musiklexikon: Was bedeutet Sordun?

Sordun (1929)

Sordun,

  1. veraltetes, im 17. Jahrhundert gebräuchliches Holzblasinstrument, wie die Bomharte mittels eines doppelten Rohrblatts angeblasen, mit zwölf Löchern (die aber schwerlich alle Grifflöcher waren) und zwei Klappen, war nach Art des Fagotts zusammengelegt. Das Sordun wurde, wie alle Instrumente jener Zeit, in verschiedenen Größen gebaut, die tiefste von 1F bis d, die höchste (fünfte) von B bis g' reichend.
  2. Eine veraltete gedeckte Zungenstimme der Orgel mit Löchern im Aufsatz und einem Röhrchen im Deckel (wie Rohrflöte) zu 16, 8 und 4 Fuß. Der Name Sordun deutet auf den gedämpften Klang (siehe Sordinen). Die Konstruktion der Orgelstimme verrät vielleicht die des alten Blasinstruments.

[Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1729]

Sordun (1882)

Sordun (pl. Sordunen) war im 16. und 17. Jahrhundert ein Holzblasinstrument mit doppeltem Korpus (ähnlich dem Fagott), das mittelst eines Rohres intoniert wurde und an Klang den stillen Krummhörnern oder Cornamusen gleichkam. Es hatte 12 Tonlöcher, mitunter noch 2 Klappen, und wurde in verschiedener Größe gebaut. [Reissmann Handlexikon 1882, 507]

Sordun, Sordono (1840)

Sordun (ital. Sordono), ein veraltetes, dem Fagott ähnliches Blasinstrument von Holz, welches sich nur von demselben dadurch unterschied, dass es außer den 6 Tonlöchern für die Finger ebenso viele für die Ballen der beiden Hände hatte und etwas kleiner war. Man hatte die Sordune von verschiedenen Größen. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 432]