Musiklexikon: Was bedeutet Kontraoktave?

die Kontraoktave, Notation

Die obige Notation präsentiert drei Möglichkeiten, die Töne der Kontraoktave zu notieren.

  1. im normalen Bassschlüssel/F-Schlüssel. Hierbei sind sehr viele Hilfslinien nötig - auch im Notenlesen Geübte können nicht auf Anhieb erkennen, wie viele Hilfslinien untereinander gezeichnet sind.
  2. im oktavierten F-Schlüssel (Bassschlüssel 8va bassa). Die kleine 8 unten am Notenschlüssel bedeutet, dass alle notierten Töne eine Oktave tiefer klingen, als eigentlich notiert.
  3. im normalen Bassschlüssel mit zusätzlicher 8va-bassa-Linie unterhalb der Noten. Auch dies entspricht der Anweisung: Spiele alle Noten eine Oktave tiefer, als notiert.

Die Töne bzw. Noten der Kontraoktave werden mit Großbuchstaben bezeichnet und erhalten zusätzlich links einen tiefgestellten Beistrich:

,C | ,Cis ,Des | ,D | ,Dis ,Es | ,E etc.

oder eine tiefgestellte 1:

1C | 1Cis 1Des | 1D | 1Dis 1Es | 1E etc.

Früher war auch ein Unterstrich anstelle des Beistrichs gängig:

C | Cis Des | D | Dis Es | E etc.

Benannt werden die in der Kontraoktave liegenden Töne/Noten mit: Kontra-C, Kontra-Cis, Kontra-Des, Kontra-D etc.


Siehe auch: Kontratöne und (allgemeiner) gestrichen.

Contra-Octave (1872)

Contra-Octave [heutige Schreibweise: Kontraoktave], Benennung der Oktave 5-Meter-Ton, welche von 1C (5 Meter offener Pfeifenlänge [der Orgel], 33 Schwingungen in der Sekunde) bis ausgeschlossen C (2,5 Meter offener Pfeifenlänge, 66 Schwingungen in der Sekunde) sich erstreckt. Sie ist als die der Grenze des Tonumfangs der menschlichen Stimme (groß C) nach der Tiefe hin nächstgelegene Oktave.

Die unterhalb der Kontraoktave befindlichste tiefste Oktave der Orgel (10-metrige Oktave, von 1C abwärts bis 2C, 10 Meter offener Pfeifenlänge mit 16,5 Schwingungen) heißt Subkontra- oder Große Kontraoktave. [Mendel Musikalisches Lexikon 1872, 607]

Contra-Octav (1865)

Contra-Octav [Kontraoktave], Benennung der Oktave 16 Fußton, welche von 1C (16 Fuß offener Pfeifenlänge, 33 Schwingungen in der Sekunde) bis ausgeschlossen C (8 Fuß offener Pfeifenlänge, 66 Schwingungen) sich erstreckt. Sie ist also die der Grenze des Tonumfanges der menschlichen Stimme (groß C) nach der Tiefe hin nächstgelegene Oktave. Die unterhalb der Kontraoktave befindliche tiefste Oktave der Orgel (32-füßige Oktave, von 1C abwärts bis 2C, 32 Fuß offener Pfeifenlänge, 16,5 Schwingungen) heißt Subkontra- oder Große Kontraoktave. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 197]