Musiklexikon: Was bedeutet Gabelgriff?

Gabelgriffe (1929)

Gabelgriffe hießen auf den früheren unvollkommenen Flöten die künstlichen Applikaturen, mittels deren man die Töne gewann, welche der chromatischen Skala des Instruments fehlten; z. B. schloss man die Tonlöcher für fis1 und d1 und öffnete das für e1, wodurch ein ziemlich unreiner Ton gewonnen wurde, der f1 vorstellen musste. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 556]

Gabelgriff (1882)

Gabelgriff ist die Bezeichnung für eine abweichende Applikatur beim Klavier und bei einzelnen Blasinstrumenten. Die Klavierspieler wenden den Gabelgriff an, wenn sie eine Terz mit dem dritten und vierten oder vierten und fünften spielen; die Rohrbläser, wenn sie einen auf ihrem Instrument nicht vorhandenen Ton durch Deckung und gleichzeitige Öffnung bestimmter Tonlöcher künstlich erzeugen. [Reissmann Handlexikon 1882, 153]