Fanfare (1929)
Fanfare, ein festliches Trompetensignal, das nur die Töne des Dreiklangs benutzt und in der Regel auf der Quinte schließt; ein berühmtes (aber in der Oktave schließendes) Beispiel ist die Fanfare im zweiten Akt des Fidelio, welche die Ankunft des Gouverneurs verkündet.
In früheren Zeiten hatte fast jede deutsche Stadt ihre besondere Fanfare für Trompeten und Pauken; erhalten ist eine solche z. B. von Hall in Tirol. Bei den Franzosen ist Fanfare so viel wie Hornmusik (siehe dort), wie denn die Jagdfanfaren überhaupt von Hörnern geblasen werden. In Orchestersuiten des 18. Jahrhunderts kommt der Name Fanfare vor für kurze rauschende Sätze humoristischen Charakters, in denen aber weniger Akkordbrechungen als schnelle Akkordrepetitionen (mit gleichem Rhythmus aller Stimmen) eine Rolle spielen. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 488]