Tutto, tutti (1882)
Tutto (italienisch), ganz: tutta la forza, die ganze Kraft. Tutti, alle, im Gegensatz zu solo den Einsatz des Orchesters oder Chors bedeutend (siehe Solo). [Riemann Musik-Lexikon 1882, 944]
Rubrik: Musik-Lexikon 1882 / Tutti / Tutto | Autor: Hugo Riemann
von Hugo Riemann · Published 20. Mai 2024
Tutto (italienisch), ganz: tutta la forza, die ganze Kraft. Tutti, alle, im Gegensatz zu solo den Einsatz des Orchesters oder Chors bedeutend (siehe Solo). [Riemann Musik-Lexikon 1882, 944]
Rubrik: Musikalisches Lexicon 1865 / Tutti | Autor: Arrey von Dommer
von Arrey von Dommer · Published 2. November 2023 · Last modified 23. September 2024
Tutti, alle.
- Bedeutet in Vokalpartien und -stimmen das Eintreten des ganzen Chores nach einem vorangegangenen ein- oder mehrstimmigen Solosatze;
- ebendasselbe in Instrumentalpartien und -stimmen.
An der mit dem Worte bezeichneten Stelle vereinigen sich alle vorhandenen Stimmen zum gemeinschaftlichen Vortrag. Doch kann es hier eine mehrfach verschiedene Geltung haben. Der Solostimme eines Konzertes sowie auch der nur einfach besetzten Chorinstrumenten zeigt es eben den Wiedereintritt der ganzen Masse an. Und dasselbe bedeutet es auch in den vielfach besetzten Ripienstimmen, wenn ein einzelnes denselben angehöriges Instrument eine Solopartie hat und darauf wieder der ganze Chor einfallen soll.
Dann aber unterscheidet es auch die Mitwirkung der ganzen Masse von der nur schwächer besetzten Begleitung einer Solostimme. Während des Vortrages einer solchen pflegen gewöhnlich nicht alle Ripieninstrumente, sondern nur ein Teil derselben zu begleiten, damit die Solostimme nicht gedeckt wird, während die Ritornelle und Zwischenspiele von der ganzen vollen Besetzung ausgeführt werden. Diese Eintritte der vollen Besetzung in den Ritornellen etc., zum Unterschiede von den weniger zahlreich vertretenen Begleitstimmen, werden durch Tutti (auch durch Ripieno) bezeichnet. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 895]
Rubrik: Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840 / Tutti | Autor: August Gathy (Hg.)
von August Gathy (Hg.) · Published 2. November 2023 · Last modified 27. Februar 2024
Tutti (Alle), alle Stimmen vereint - im Gegensatz zum Solo, wo nur wenige begleiten.
Tutti-Chor, Tutti-Messe etc., Benennung eines Chores, einer Messe etc., in welcher gar keine Solostimmen vorkommen. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 476]
Rubrik: Musikalisches Lexikon 1802 / Tutti | Autor: Heinrich Christoph Koch
von Heinrich Christoph Koch · Published 2. November 2023 · Last modified 27. Februar 2024
Tutti, alle. Mit diesem Worte bezeichnet man
- sowohl in den Partituren, als auch in den ausgeschriebenen Stimmen der Singstücke den Ort [die Stelle], wo das [sic] ganze Chor wieder einfällt, nachdem sich zuvor bei den vier Hauptstimmen nur eine einzige Person hatte hören lassen;
- wird damit in den Stimmen der Instrumentalmusik die Stelle bezeichnet, wo sich nach einem vorhergegangenen Solosatze alle vorhandenen Stimmen wieder zum gemeinschaftlichen Vortrage vereinen.
In diesem Fall bekommt das Wort Tutti durch die Verschiedenheit der Stimmen, in welchen es vorkommt, eine etwas verschiedene Bedeutung. In solchen Stimmen, die man nur einfach zu besetzen pflegt, zeigt es den Schluss eines in der Stimme unmittelbar vorhergehenden Solo oder die Stelle an, wo diese Stimme aufhört, sich besonders hören zu lassen. In den Ripienstimmen aber, die vielfach besetzt werden, kann es verschiedene Bedeutungen haben. Es kann zum Exemple in einer solchen Stimme ein Solosatz vorkommen, der nur von einem einzigen Ausführer derselben vorgetragen werden soll. In diesem Fall bezeichnet alsdenn das Wort Tutti die Stelle, bei welcher alle Ausführer der Stimme wieder eintreten sollen. Enthalten hingegen diese vielfach besetzten Hauptstimmen hier und da nur die Begleitung einer Solostimme, so pflegen gemeiniglich bei zahlreicher Besetzung derselben nicht alle Ausführer diese Stellen mitzuspielen, damit die Solostimme durch die starke Anzahl der Begleiter nicht verdunkelt werde, und in diesem Falle bestimmt der Ausdruck Tutti die Stelle, wo auch die übrigen Ausführer, die bei der Begleitung einer Solostimme geschwiegen haben, wieder eintreten müssen. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 1609f]
Jean-Baptiste Lully:
Menuett in D-Moll
Noten für Klavier zum Nachspielen
die übermäßige Prime im harmonischen Satz bei Mozart