Suite (1840)
Suite (französisch, so viel wie Folge) kam (wahrscheinlich Anfangs des 17. Jahrhunderts) zuerst in Frankreich in Aufnahme, und zwar unter dem dort üblicheren Namen Sonata da Camera oder dei Baletti, Kammersonate, Tanzsonate. Sie besteht in einer in damaliger Zeit sehr genau beobachteten Aufeinanderfolge von mehreren kleinen Tonstücken aus einer und derselben Tonart, aber ohne inneren Zusammenhang der einzelnen Teile, als: Einleitung (auch Sonatina, Entrée, Allegro, Ouvertüre genannt), Allemande, Pavane, Courante und andere ernste Tänze oder Arien, worauf die Gigue, Passacaille, Gavotte, Menuet [sic], Chaconne und heitere Arien folgen. Doch finden sich auch Suiten in veränderter Form und Tonart.
Volle hundert Jahre und darüber war diese Gattung allgemein beliebt. Als Vorgängerin der Klaviersonate ist sie von Bedeutung und trug wesentlich zur höheren Ausbildung des Klavierspiels bei. Aus ihr entsprang das Divertimento, das sich bis in unsere Tage [um 1840] erhalten hat. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 451]