Musiklexikon: Was bedeutet Septole?

Septimole, Septole (1878)

Septimole, Septole heißt die aus sieben Tönen bestehende Figur, die den ursprünglichen Wert von vier derselben Gattung haben. Da eine solche Teilung außergewöhnlich ist, muss sie bezeichnet werden wie bei der Triole, Quintole, Sextole usw.:

Septole (Mendel/Reissmann 1878)

Septole

Septole (Mendel/Reissmann 1878)

Bei der Ausführung ist darauf zu achten, dass auch die Septole nur einen Akzent hat, also nicht durch zwei Akzente in vier und drei Sechzehntel gegliedert werden darf. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1878, 27]

Septole, Septimole (1802)

Septole oder Septimole ist diejenige Notenfigur, welche entsteht, wenn eine Hauptnote des Taktes, zum Beispiel ein Viertel, in sieben Noten von völlig gleicher Zeitdauer zerfällt [zerlegt] wird. Weil eine solche Notenfigur nicht anders als mit unseren aus bloß geradzahliger Einteilung entstandenen Noten vorgestellt [dargestellt] werden kann, so setzt man, um Verwirrung in der Takteinteilung zu vermeiden, über dieselbe die Zahl 7.

Gesetzt, folgende melodische Folge

Septole (Koch 1802)

Viertelnoten: h-c-d

würde auf diese Art verziert,

so gibt uns die dadurch entstehende Figur ein Beispiel einer Septole.

Septole (Koch 1802)

Viertel h - Septole - Viertel d

Über den Wert oder Unwert dieser ungeradzahligen Art der Einteilung einer Hauptnote, wodurch der Fluss der Taktbewegung verschoben wird, ist schon in dem Artikel Dezimole gehandelt worden. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 1351f]

Septole, Septimole (1865)

Septole, Septimole, ist eine Notenfigur, welche aus Zerlegung einer melodischen Hauptnote in sieben unter sich und allesamt jener melodischen Hauptnote an Zeitwert gleiche Noten entsteht. Weil solche Notenfigur nicht anders als mit unseren eine nur geradzahlige Teilung voraussetzenden Noten dargestellt werden kann, setzt man die Zahl 7 mit oder ohne Bogen darüber:

Septole (Dommer 1865)

Notation einer Septole

Septole (Dommer 1865)

Die Septole hat nur einen Akzent auf der ersten Note, sie wird beim Vortrage nicht in 4 und 3 oder 3 und 4 gegliedert sondern, wenn überhaupt, so nur der Akzent auf ihrem ersten Gliede markiert. Übrigens kommt sie nur als Gliedteilung in kleineren Notengattungen vor, in größeren würde sie als Taktgliederung sich geltend machen. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 760]