Pastorale (1882)
Pastorale (französisch: Pastourelle), eigentlich so viel wie "Hirtenstück", "Schäferspiel", d. h. Idyll, ländliche Szene, kommt zuerst als Name kleiner Bühnenstücke und zwar schon vor der Erfindung des Stilo rappresentativo (siehe Oper) vor, zu einer Zeit, wo auch die Rede einzelner auf Madrigalenweise mehrstimmig gesungen wurde (im 15.-16. Jahrhundert). Der Name hielt sich später für das kleinere idyllische Genre der Opern.
Instrumentalstücke, die etwa ein Musizieren der Hirten auf der Schalmei oder dergleichen vorstellen könnten, einfach im Rhythmus, Melodie und Modulation gehalten, in der Regel im ungeraden Takt, heißen ebenfalls Pastorales. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 681]