Jongleur (1929)
Jongleur (vom lateinischen Joculator, "Possenreißer", altfranzösisch Joglar, Jougleor, "Gaukler"). Die fahrenden Spielleute des frühen Mittelalters, besonders die bretonischen, sind für die Musikgeschichte von großer Bedeutung, weil sie die Melodien von Land zu Land trugen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass durch die Jongleurs Reste der uralten keltischen Musikkultur nach dem Süden Europas gebracht worden sind. Vgl. Ferd. Wolf, Über die Lais…; V. Lederer, Heimat und Ursprung der mehrstimmigen Tonkunst (1906); Sittard, Jongleurs und Menestrels (188S); E. Faral, Les jongleurs en France au moyen âge (1910). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 840f]

