Gagliarda, Galliarda (quasi Valiarda vom lateinischen validus, stark, siehe Walther Lexikon), französisch: Gaillard [sic], Gaillardise, ein älterer, gegnwärtig [um 1865] nicht mehr gebräuchlicher Tanz, italienischen und zwar, wie man glaubt, römischen Ursprunges, deshalb vordem auch Romaneske genannt. Er hatte ein fröhliches, kräftiges und straffes Wesen, und "weil demnach der Gaillard mit geradigkeit und guter Disposition mehr, als andere Täntze muss verrichtet werden, als hat er ohne zweiffel den Namen daher bekommen" (Prätorius, Syntagma III, 24). Er stand im Dreivierteltakt (fünf Tritte, daher ein Cinque pas genannt) und hatte wie die Pavane drei Reprisen von je vier, acht oder zwölf Takten, aber nicht weniger oder mehr. Wie manche der älteren Tänze diente auch er sowohl zum Singen als zum Tanzen, "do bissweilen amorosische Texte darunter gesetzt seyn, welche sie in Mascaraden selbst singen, und zugleich tantzen, obgleich keine Instrumenta darbey vorhanden" (Prätorius, a. a. O.). [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 348]