Musiklexikon: Was bedeutet Finalkadenz?

Finalcadenz (1873)

Finalcadenz [Finalkadenz] bezeichnet im Allgemeinen den letzten Schluss in der Haupttonart am Ende eines Satzes oder Tonstücks, in der Regel also einen Ganzschluss, mitunter auch einen Halbschluss (siehe Ganzschluss, Halbschluss, Trugschluss); oder im Besonderen die in Instrumentalkonzerten von den Solisten auf der gegen das Ende des Satzes hin gebräuchlichen Fermate eingelegte Fantasie. Siehe Konzert und Fermate. [Mendel Musikalisches Lexikon 1873, 518]

Finalcadenz (1865)

Finalcadenz [heutige Schreibweise: Finalkadenz].

  1. Der letzte Schluss in der Haupttonart am Ende eines Tonstückes, gemeinhin ein vollkommener Ganzschluss, zuweilen auch ein Halbschluss. Siehe Ganzschluss, Halbschluss, Tonschluss.
  2. Die in Konzerten von dem Vortragenden auf der gegen das Ende des Satzes hin gebräuchlichen Fermate eingelegte Fantasie. Siehe Konzert und Fermate.

[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 304]

Finalcadenz (1840)

Finalcadenz [heutige Schreibung: Finalkadenz], ganze Kadenz. Der Schlussfall der letzten Periode eines Tonstückes, der Hauptschluss in der Tonart, der dem Ohre das Gefühl einer völligen Ruhe gibt.

Daher nennt man ferner auch Finalkadenz die Fantasie, mit welcher der Sänger oder Instrumentist [sic] die in Arien und Konzerten auf der Vorbereitungsnote des Hauptschlusses angebrachte Fermate ausfüllt. Durch letztere nämlich wird die Taktbewegung unterbrochen, um dem Konzertanten Gelegenheit zu geben, die im Tonstück herrschende Empfindung nochmals bei dem Schluss desselben nach seiner individuellen Empfindung in einer beliebigen Fantasie auszudrücken. Dieser sollte stets eine möglichst charakteristische Stelle des Tonstückes als Thema zum Grunde liegen, sie wird statt dessen aber meistenteils zum Aushängeschild mechanischer Fertigkeit benutzt. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 127]