Fermate, Fermata (1882)
Fermate (italienisch: Fermata), Haltezeichen. Die Fermate verlängert die Dauer einer Note oder Pause in unbestimmtem Maß; nicht selten findet sie sich auch über dem Taktstrich, es wird dann eine Pause eingeschaltet. Der Dirigent zeigt dem Orchester durch Stillhalten des Taktstocks in der Höhe an, wie lange die Fermate dauern soll.
In den komplizierten kanonischen Notierungen des 15.-16. Jahrhunderts finden sich häufig die Stimmenenden durch eine Fermate (corona) angedeutet, welche dann der betreffenden Note den Wert der abschließenden Longa gibt.
Eine Fermate von besonderer Bedeutung ist die, welche in Konzertstücken etc. den letzten Abschluss hinausschiebt (unterbrochene Kadenz) und Gelegenheit zur Einlegung eines letzten und ausgedehnten Solos gibt; diese Fermate findet sich regelmäßig über dem Quartsextakkord der Tonika (siehe Kadenz). [Riemann Musik-Lexikon 1882, 256]