Englisch Horn (1882)
Englisch Horn [Englischhorn] (französisch: Cor anglais, italienisch: Corno inglese, Oboe di caccia), eine Oboe in tieferer Tonlage (in F), Altoboe; siehe Oboe. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 243]
Rubrik: Englischhorn / Musik-Lexikon 1882 | Autor: Hugo Riemann
von Hugo Riemann · Published 26. Juli 2024
Englisch Horn [Englischhorn] (französisch: Cor anglais, italienisch: Corno inglese, Oboe di caccia), eine Oboe in tieferer Tonlage (in F), Altoboe; siehe Oboe. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 243]
Rubrik: Englischhorn / Handlexikon Tonkunst 1882 | Autor: August Reissmann (Hg.)
von August Reissmann (Hg.) · Published 3. Juni 2024
Englisches Horn [Englischhorn] oder Alt-Oboe (Oboe da caccia auch Corno inglese, französisch: Cor anglais) ist ein Holzblasinstrument mit oboeartigem Mundstück und größerem Rohr, das in der Mitte gebogen ist. Sein Umfang reicht von f bis c3, doch sind die letzten Töne weniger zu brauchen, deshalb führt man das Instrument selten höher als bis a2. Es wird eine Quinte höher notiert, als sein eigentlicher Umfang ist. [Reissmann Handlexikon 1882, 128]
Rubrik: Englischhorn / Musikalisches Lexicon 1865 | Autor: Arrey von Dommer
von Arrey von Dommer · Published 5. Mai 2024
Englisch Horn, Corno inglese, Oboe da caccia. Ein Holzblasinstrument, Gattung der Oboe, aber größer und um eine Quinte tiefer stehend als die gewöhnliche, deren Alt es bildet. Sein voller Umfang erstreckt sich über zwei Oktaven und eine Quinte, von klein f bis c2 chromatisch, doch macht man von den über a2 hinausliegenden Tönen besser keinen Gebrauch. Notiert wird es im Violinschlüssel, klingt aber eine Quinte tiefer. Steht das Tonstück in C oder G, so muss es daher in G oder D notiert werden. Hinsichtlich der Art des Anblasens (mittels doppelten Rohrblattmundstückes) sowie in Betreff der Applikatur kommt es mit der Oboe ganz überein, jeder Oboebläser kann es ohne große Schwierigkeit erlernen. Damit aber der Spieler die tieferen Töne bequemer zu erreichen vermöge, als bei gestreckter Form der ziemlich langen Röhre möglich wäre, ist diese ähnlich dem Bassetthorn aus zwei Teilen im stumpfen Winkel zusammengesetzt.
In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts [des 18. Jh.] war das Instrument stark im Gebrauch, bei Bach kommt es (unter dem Namen Oboe da caccia) sowohl als Alt- oder dritte Stimme im Oboenchor, als auch ganz besonders als Soloinstrument oder in mehrere Stimmen geteilt sehr häufig vor. Damals aber war seine Röhre noch nicht im Winkel zusammengesetzt, sondern von flach sichelartiger Form, wie auch beim alten Bassetthorn. Da aber eine Röhre von solcher Gestalt nicht gebohrt werden kann, wurde sie aus zwei ausgestochenen Teilen zusammengeleimt und mit Leder bezogen. Doch konnte die Höhlung unmöglich die Feinheit und Glätte einer Bohrung erreichen, deshalb war der Klang des Instrumentes auch rau und heiser, außerdem seine Stimmung sehr schwankend und unrein. Daher ist es nach Mitte des vorigen Jahrhunderts [des 18. Jh.] ganz in Vergessenheit geraten und erst vor nicht gar langer Zeit vervollkommnet und wieder aufs neue (namentlich durch Berlioz, Meyerbeer u. a.) in Aufnahme gebracht. Jetzt ist sein Klang edel, aber etwas umschleiert, schwermütig und geheimnisvoll. Auf schnelle Passagen und Sprünge ist weder seine Technik eingerichtet noch entsprechen sie seinem Charakter. Getragene melodische Sätze eignen ihm vorzugsweise, auch einfache Figuren und Läufe führt es gut aus. Übrigens muss man mit seiner Verwendung sparsam sein, denn es wird nur selten in Orchestern gefunden. Fehlt es, so pflegt man Klarinetten dafür einzustellen, die es aber nicht ersetzen, denn ihre Wirkung ist eine ganz andere. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 284f]
Jean-Baptiste Lully:
Menuett in D-Moll
Noten für Klavier zum Nachspielen
die übermäßige Prime im harmonischen Satz bei Mozart