Ekbole (1865)
Ekbole (lateinisch: Projectio), in der altgriechischen Musik nach Aristides das Erhöhen des enharmonischen Tones eines enharmonischen Tetrachordes um 5 Vierteltöne (enharmonische Diesen) auf einmal, wodurch dann das Tetrachord in ein diatonisches verwandelt wurde. Zum Beispiel in e ex f-a das enharmonische ex um 5 Vierteltöne herauf (nach g) gestimmt, ergibt das diatonische Tetrachord e f g-a.
Das Heraufstimmen um 3 Vierteltöne heißt Spondeiasmos, das Herunterstimmen um ebenso viel Eklysis (lateinisch: Disolutio). Erhöht man in obigem enharmonischen Tetrachord das enharmonische ex um 3 Vierteltöne (Spondeiasmos) , nach f♯, so wird das Tetrachord chromatisch (e f f♯-a), und wiederum enharmonisch, wenn man diese Erhöhung aufhebt (Eklysis). Vergl. Fr. Bellermann, Tonl. und Musiknoten der Griechen, 1847, S. 81. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 281f]