Violone (1929)
Violone (-one ist eine italienische Vergrößerungsform, also "große Viole"), Contrabasso da viola (Violdagambenbass, Große Bassgeige, Bassviole usw.) hieß das zur Familie der Violen (siehe Viola) gehörige Instrument, welches vor dem Aufkommen des Kontrabasses im 17. und 18. Jahrhundert die tiefste Oktave im Orchester vertrat und nur allmählich vom Kontrabass im Violintypus verdrängt ward. Die Unterschiede der äußeren Form beider sind dieselben wie von Violine und Diskantviole, Bratsche und Altviole, Cello und Gambe; der Violone war wie die übrigen Violenarten mit sechs Saiten bezogen, stand eine Oktave tiefer als die Gambe und hatte ein Griffbrett mit Bünden. Viele alte Kontrabassviolen sind zu Kontrabässen umgewandelt (adaptiert) noch heute [um 1930] im Gebrauch, aber auch neue werden noch heute im Violentypus gebaut, allerdings nur mit vier Saiten bezogen. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1949]

