Musiklexikon: Was bedeutet Toccata?

Toccata (1882)

Toccata (italienisch, von toccare, französisch: toucher, "berühren") ist einer der ältesten Namen für Instrumentalstücke, speziell für Tasteninstrumente, und ursprünglich von Sonata, Fantasia, Ricercar etc. nicht verschieden.

Die ältesten Tokkaten [sic] für Orgel sind die von C. Merulo 1598 herausgegebenen, aber jedenfalls sehr viel früher geschriebenen. Sie beginnen in der Regel mit einigen vollen Harmonien, allmählich setzt sich mehr und mehr Läuferpassagenwerk an und kleine fugierte Sätzchen werden eingestreut.

Die [um 1880] moderne Toccata ist ebenfalls noch durchaus ein Stück für Tasteninstrumente (Klavier, Orgel) und hat kein weiteres charakteristisches Merkmal, als dass sie durchgehend sich in kurzen Notenwerten bewegt und ziemlich vollstimmig gesetzt ist (vgl. die Bachschen Orgeltokkaten, die Schumannsche Klaviertokkata etc.). [Riemann Musik-Lexikon 1882, 921]

Toccata (1879)

Toccata, Toccatina, italienisch, Tonstück für Klavier oder Orgel, bei welchem beide Hände abwechselnd eine oft sich wiederholende Notenfigur vortrugen. War ein solches Stück von kleinerem Umfange, so hieß es Toccatina. Die Form ist zwar [um 1880] veraltet, wurde aber von neueren Komponisten wieder aufgenommen und besonders bei Etüden angewendet. [Riewe Handwörterbuch 1879, 260]

Toccata (1840)

Toccata, ein in früheren Zeiten häufig vorkommendes, unserem jetzigen Capriccio ähnliches Klavier- oder Orgelstück, in welchem beide Hände im Vortrag einer gewissen Notenfigur häufig abwechseln, und das bald in gebundener, bald in freier Schreibart gesetzt wird. Unter den neueren Klavierkomponisten brachten besonders Clementi und Hummel diese jetzt veraltete Form wieder zur Anwendung. Ein Meisterstück der Art lieferte in neuester Zeit [19. Jh.] Rob. Schumann. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 468]

Toccata (1807)

Toccata ist der Name einer veralteten Gattung der Tonstücke für das Klavier oder für die Orgel, die weitläufig ausgeführt wurden. Gemeiniglich bestanden sie aus einer Art von Fantasie, in welcher beide Hände mit dem Vortrage einer dazu angenommenen Notenfigur sehr oft abwechselten, und wobei sowohl die gebundene als auch die freie Schreibart angewendet wurde. [Koch Handwörterbuch Musik 1807, 362]